Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Berlin: RKI: Entwicklung der Infektionszahlen in Deutschland "sehr beunruhigend"

Berlin

RKI: Entwicklung der Infektionszahlen in Deutschland "sehr beunruhigend"

    • |
    • |
    Menschen in einer Einkaufszone in der Berliner Straße in der Innenstadt von Gütersloh.
    Menschen in einer Einkaufszone in der Berliner Straße in der Innenstadt von Gütersloh. Foto: David Inderlied/dpa

    Der deutliche Anstieg der gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen beunruhigt das Robert Koch-Institut (RKI). "Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet", teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

    "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden." Am Freitag hatte die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle mit 815 deutlich höher als in den Vorwochen gelegen. "Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter", so die Sprecherin.

    Appell: Präventionsmaßnahmen konsequent einhalten

    Eine Verschärfung der Lage könne nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin engagiere. Das RKI appellierte, etwa die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten - auch im Freien. Innenräume sollten gelüftet werden, und wo es geboten sei, solle man eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt tragen.

    Vielerorts gilt momentan eine Maskenpflicht. Das soll vor allem andere Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.
    Vielerorts gilt momentan eine Maskenpflicht. Das soll vor allem andere Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Foto: Mascha Brichta/dpa-tmn

    Wie das RKI erklärte, ist ein Zuwachs zwar in vielen Bundesländern zu beobachten. Mehr als 60 Prozent der neuen Fälle entfielen jedoch auf die beiden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Bundesweit gebe es viele kleinere "Geschehen" in verschiedenen Landkreisen: So hätten sich Menschen etwa bei größeren Feiern, bei Freizeitaktivitäten, am Arbeitsplatz, aber auch in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen angesteckt. Hinzu kämen zunehmend Fälle unter Reiserückkehrern, hieß es.

    Ein Infizierter steckt mehr als eine weitere Person an

    Nach RKI-Angaben waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.183 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Demnach starben hierzulande bislang 9111 mit dem Virus infizierte Menschen - ein Plus von zehn im Vergleich zum Vortag. Bis Freitagmorgen hatten 189.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

    Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,08 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

    Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, bei 1,16 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

    © dpa-infocom, dpa:200724-99-913095/6

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden