Vor kurzem noch Student der Technischen Volkswirtschaftslehre an der Fridericiana in Karlsruhe, seit einiger Zeit freiberuflich tätig, wird Schrempp zum 1.März des neuen Jahres sein Amt antreten. Der Jungpolitiker, der ab 1995 Jugendgemeinderat in Rheinstetten war, und ab 1999 - zunächst für die Liste "Junge Alternative" - im Gemeinderat der Großen Kreisstadt, zeigte sich am Sonntagabend überwältigt von dem Ergebnis. "Ich werde versuchen, dem großartigen Vertrauen gerecht zu werden", ließ der CDU-Politiker Medienvertreter wissen.
Da konnte er noch lachen - gestern überraschend aus dem Amt gewählt: Gerhard Dietz (Foto: pr) |
Von einer Sensation - "toll für die CDU" - sprach der Ettlinger CDU-Landtagsabgeordnete Werner Raab. Konsterniert zeigte sich dagegen die SPD vor Ort. Auch Dietz selbst war zunächst eher sprachlos. Der 50-jährige, der 1999 einst als Bürgermeister einer kleinen Vorortgemeinde von Villingen-Schwennnigen nach Rheinstetten wechselte, war sichtlich angeschlagen. Der Wahlkampf sei "fair verlaufen", er habe "acht Jahre intensiv für Rheinstetten gearbeitet", ließ er am Abend wissen. "Das Engagement von Gerhard Dietz hätte meiner Meinung nach mehr Würdigung verdient", sagte noch am Abend Cornelia Petzold-Schick, Erste Bürgermeisterin der Stadt Ettlingen. Petzold-Schick war bis 2005 Hauptamtsleiterin in Rheinstetten.
Kritik gab es allerdings an der Art der Wahlkampfführung des bisherigen Oberbürgermeisters: Dietz vermied Straßenwahlkampf, verzichtete auch auf "Klinkenputzen" an den Haustüren, weil er, wie er selbst sagte "bekannt sei". Genau das machte sich offensichtlich der vor Ort beliebte gebürtige Rheinstettener Sebastian Schrempp, der schon bei der Gemeinderatswahl 2004 als Stimmenkönig hervorging, zunutze. Er sprach mit den Menschen, zeigte sich omnipräsent. Für ihn hat sich das augezahlt. Keinen Einfluss auf den Wahlausgang hatte der dritte Bewerber der gestrigen Wahl, Bernd Fuhrmann, der nur auf 3,6 Prozent der Stimmen kam.