Ein Muttertagsbesuch trieb wohl auch Nationaltorhüter Oliver Kahn in badische Gefilde. Zusammen mit Bruder Axel und Vater Rolf gehörte er neben Showstar Dieter-Thomas Heck, der im Schlepptau von Präsident Hubert Raase erschien, zu den prominenten Besuchern des Nachmittags. Zunächst bekam die Creme de la Creme auf der Tribüne nur gut bürgerliche Fußball-Hausmannskost geboten. In der ersten Viertelstunde waren es hauptsächlich die KSC-Fans, die mit ihrem Liedgut Leben in das Stadion brachten. Nach einer guten Parade von Martin Fischer im Tor der Gastgeber skandierten sie lauthals und wohl nicht ganz ernst gemeint: "Du bist besser als der Oli Kahn!" Dies entlockte dem sonst so finster und ernst dreinblickenden Bayern-Star ein herzhaftes Schmunzeln.
Martin Fischer erneut Rückhalt im KSC-Tor
Dieter Thomas Heck und Hubert Raase beim Fachsimpeln (Foto: ka-news) |
Nach etwa 20 Minuten des Abtastens fanden dann beide Teams besser ins Spiel und erarbeiteten sich die ein oder andere Torchance. Die klareren Möglichkeiten hatten in dieser Phase der Partie die Nordlichter. Doch das eigene Unvermögen und ein prächtig aufgelegter Fischer verhinderten eine Gästeführung. Die Schützlinge von Lorenz-Günther Köstner hatten doch mehr Mühe als erwartet mit den spielerisch reifer wirkenden Hanseaten. Folgerichtig fiel in der 45. Minute dann das 1:0 für St. Pauli durch Fabian Gerber. Dies war auch gleichzeitig der Halbzeitstand. Kurz nach Wiederanpfiff hatte Bruno Labbadia das 1:1 auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzend parierenden Heinz Müller im Gästetor. Die Blau-Weißen gingen nun wesentlich engagierter zu Werke und hatten durch Ivan Saenko und Marco Engelhardt weitere gute Torgelegenheiten. Die Drangperiode war jedoch nicht von allzu langer Dauer, und die Hamburger fanden ihrerseits wieder besser ins Spiel.
Richtungsweisende Punkteteilung
Etwas überraschend kam der Ausgleich in der 61. Spielminute. Nach einem Eckball von Saenko stand Mario Eggimann goldrichtig und brauchte aus fünf Metern nur noch einzunicken. Danach wieder Powerplay des KSC, der es in dieser Phase des Spiels versäumte, den vielleicht vorentscheidenden zweiten Treffer zu markieren. Durch Leichtsinnsfehler brachten sie sich sogar immer wieder selbst in Bedrängnis und konnten sich bei Fischer bedanken, der unter anderem prächtig vor einem einschussbereiten Pauli-Stürmer rettete. Am Ende blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden, das dem KSC wohl den Klassenverbleib sichert und die Hamburger einen großen Schritt näher Richtung Regionalliga Nord bringt.