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Karlsruhe: Regional 181 Aids-Erkrankte

Karlsruhe

Regional 181 Aids-Erkrankte

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    Auch in der Bundesrepublik blieb die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zum Vorjahr nahezu identisch. Die regionalen Trends innerhalb Deutschlands unterscheiden sich aber. Bei Männern mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten (MSM) stieg, verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2003, die Zahl der Neuinfektionen deutlich an. In dieser Gruppe ist auch eine spürbare Zunahme von Syphilis-Infektionen zu beobachten. "Man geht davon aus, dass in der homosexuellen Szene der ungeschützte Sexualverkehr stark zugenommen hat", kommentiert Pia Grau-Christensen vom Gesundheitsamt im Stadt- und Landkreis Karlsruhe die Zunahme.

    Aidshilfe Karlsruhe mit Informationsstand vor der Kleinen Kirche

    Auch im Landkreis stiegen die Zahlen der Betroffenen bei den MSM von 50 auf 55 Prozent. Die Zahl der Frauen mit Aids/HIV blieb konstant bei zirka 20 Prozent. Damit liegt Karlsruhe im Bundesdurchschnitt. Weltweit dagegen sind rund die Hälfte der infizierten Menschen Frauen. Statistisch gesehen ist ungeschützter Geschlechtsverkehr für das weibliche Geschlecht mit einem infizierten Mann etwa doppelt so gefährlich wie für Männer, die ungeschützt Sex mit einer HIV-infizierten Frau haben. Darum steht der diesjährige Welt-Aids-Tag auch ganz unter dem Motto "Frauen, Mädchen, HIV und Aids". Weltweit sind verschiedene Aktionen geplant. Auch in Karlsruhe wird die Aidshilfe verschieden Veranstaltungen anbieten.

    Die Aidshilfe wird vor der Kleinen Kirche einen Info-Stand haben (Foto: ka-news)

    Zwischen 12 und 20 Uhr wird am Informationsstand vor der Kleinen Kirche in der Kaiserstraße der Aids-Teddy 2004 für sechs Euro verkauft. Mit dem eingenommenen Geld wird die Aidshilfe unterstützt. Ab 18 Uhr ist ein Trauermarsch vom Hauptfriedhof bis zur Kleinen Kirche geplant. Anschließend werden die Aktivistien gegen das Vergessen trommeln. Um 19 Uhr findet ein Gottesdienst in der Kirche statt. Danach sind alle Beteiligten zu einer Steinniederlegung vor der Kleinen Kirche eingeladen, bei der an Menschen aus Karlsruhe und Umgebung gedacht wird, die an Aids verstorben sind.

    Dreimal in der Woche anonyme Tests im Gesundheitsamt

    Auch morgen und am Sonntag, 5. Dezember, wird es weitere Aktionen geben. Am Donnerstag wird im Helmholtz-Gymnasium um 15 Uhr eine Ausstellung mit dem Titel "Positive Briefe - HIV und Aids in unserer Gesellschaft" eröffnet, in der es im Rahmen der Aktionswoche bis zum 7. Dezember von 15 bis 17 Uhr persönliche Briefe und Objektkästen zum Thema zu sehen sind. Am Sonntag werden dann ab 14 Uhr im Gartensaal des Schlosses Werke bekannter Künstler versteigert.

    Laut Angaben des Robert-Koch-Institutes nimmt in Deutschland die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten in "besorgniserregender Weise" zu. Daher ist Information und Aufklärung insbesondere bei Jugendlichen von entscheidender Bedeutung. Deshalb sollen vor allem in Schulen und Jugendzentren verstärkt Präventionsmaßnahmen vorgenommen werden. Außerdem soll auch das Beratungsangebot für Migranten erweitert werden, da in dieser Gruppe die Verbreitung von Aids und HIV stark angestiegen ist. Zudem bietet das Gesundheitsamt Karlsruhe dreimal pro Woche kostenlose und anonyme Tests und Beratungen für die Bevölkerung an. Wie das Amt vermeldet, ist die Anzahl der Ratsuchenden in den vergangenen Jahren leicht angestiegen.

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