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Karlsruhe: Raus aus dem Hinterhof

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Raus aus dem Hinterhof

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    Immerhin 60 Interessierte hatten sich am Samstagmorgen eingefunden, um an den Workshops und Aktionen teilzunehmen. Im Laufe des Tages steigerte sich diese Zahl noch. Im Blickpunkt: Die Sexualität der Männer. Lustvolle und aggressive Körperarbeit versprach das Programm - und das war es denn auch.

    Sexualität in den Medien der Standard?

    Beispielsweise beim Tanzen: Mittels afrikanischer Tänze den Körper erkunden - für die meisten Männer eine gänzlich neue Erfahrung. "Der eigene Körper ist im europäischen Kulturkreis immer noch schambesetzt. Wir suchen deshalb ein lustvolles Empfinden am eigenen Körper", machte Diplom-Psychologe Dietrich Abt von Pro Familia deutlich, der den Workshop leitete.

    Viel von sich preisgeben mussten die Teilnehmer in der Arbeitsgruppe "Sex und Lügen - der Workshop der lustvollen Wahrheit". Hier ging ebenfalls darum, mit einem Klischee aufzuräumen. Nämlich dem, dass die Sexualität, die in den Medien präsentiert wird, der Standard sei.

    "Kirche muss Verhältnis zur Sexualität ändern"

    Dass dies nicht so ist, damit müssen sich viele Männer erst einmal auseinandersetzen. Aber: "Männer scheinen es nicht gewohnt zu sein, sich über Sexualität zu unterhalten", stellt Workshop-Leiter Bruno Braun fest. Er ist Coach und Teamentwickler im Männerbüro.

    Ein weiteres Thema: "Sexualität und Glaube". Hier wollten die Teilnehmer positiven Verbindungen zum Glauben herzustellen. Landesmännerpfarrer Hartmut Hollstein i.R. machte deutlich, dass er persönlich den starken Wunsch besitze, "die Geschichte der Beziehung von Kirche und Sexualität kräftig zu ändern". Bisher habe sich dies alles in einem Hinterhof abgespielt. Davon müsste die Kirche weg.

    Im nächsten Jahr soll es wieder einen Männertag geben. Einstweilen sollen die diesjährigen Erfahrungen im Internet diskutiert werden. Vielleicht entsteht aus dieser Diskussion auch das nächste Thema, das nach Angaben von Joachim Faber von der Evangelischen Erwachsenenbildung noch nicht feststeht.

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