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Kreis Karlsruhe: "Rauchfreie Jugend"

Kreis Karlsruhe

"Rauchfreie Jugend"

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    Zugeschrieben wird dieses Ergebnis den bisherigen Bemühungen, wie der mehrstufigen Tabaksteuererhöhung, dem Inkrafttreten der EU-Richtlinien zum Tabakwerbeverbot, das Heraufsetzen des Mindestalters für Tabakerwerb und öffentlichen Konsum auf 18 Jahre und das Verbot in Gaststätten und Diskotheken zu rauchen.

    "Dennoch bleibt Deutschland trauriger Rekordhalter", so das Gesundheitsamt im Landratsamt Karlsruhe. Weiterhin rauche jeder fünfte Junge und jedes fünfte Mädchen im Alter von elf bis 17 Jahren. Von den 13-Jährigen greife bereits jeder Vierte regelmäßig zur Zigarette. Erschreckend sei außerdem, dass jedes zweite Kind in der elterlichen Wohnung den giftigen und krebserzeugenden Stoffen des Passivrauchs ausgesetzt ist. Dieser gilt als der unter Umweltbedingungen gefährlichste krebserzeugende Stoff. Die Forderung für eine "Rauchfreie Jugend" soll die Notwendigkeit für eine Veränderung der gesellschaftlichen Einstellung zum Tabakkonsum unterstreichen. Nur so könne man Kinder und Jugendliche wirksam vor dem Einstieg in die Tabaksucht und vor den Gefahren des Passivrauchens geschützt werden.

    Hepatitis durch Wasserpfeiferauchen

    Unter dem Titel "Damit Sie gar nicht erst anfangen" bietet das Gesundheitsamt im Landratsamt Karlsruhe in Kooperation mit den St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe und mit Unterstützung der AOK Mittlerer Oberrhein bereits seit vier Jahren eine Veranstaltung zur Tabakprävention für sechste und siebte Schulklassen an. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe werden mehrere solcher Angebote für Jugendliche durchgeführt. Hier zeigt sich ebenfalls der positive Trend: Rauchen ist bei den zwölf bis 17-Jährigen zunehmend uncool geworden, viele Jugendliche verfügen bereits über ein recht großes Wissen über die Gesundheitsfolgen des Rauchens. Erschreckend ist laut Chefarzt der Lungenklinik im Vincentiuskrankenhaus Dr. Johannes Schildge, dass durch das Rauchen auch immer mehr Frauen an Lungenkrebs und chronischer Bronchitis erkranken. Bis zum Jahr 2020 werde Lungenkrebs an dritter Stelle und chronische Bronchitis an fünfter Stelle in der Hitliste des Sterbehäufigkeit stehen.

    Die Gefahren der Wasserpfeife werden unterschätzt (Foto: ka-news)

    Hinreichend belegt sei, dass die Tabakwerbung und die immer wieder neuen Formen der Marktstrategien zu einem Anstieg des kindlichen und jugendlichen Experimentierens mit Tabak führen. So klärt Dr. Friederike Ley vom Gesundheitsamt seit einigen Monaten die Schüler auch über die Gefahren des Wasserpfeifenrauchen (Shisha) auf. Diese Art des Rauchens sei bei den Jugendlichen zur Zeit sehr beliebt und werde besonders in den Sommermonaten in Parks geraucht. 85 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen in Deutschland kennen die Wasserpfeife, 14 Prozent der Jugendlichen rauchen sie regelmäßig, so das Gesundheitsamt. Nur wenige wissen jedoch, dass Wasserpfeiferauchen ebenso gefährlich, wie Zigarettenrauchen ist. Auch existiere hier die Gefahr einer Übertragung von Herpes, Hepatitis und der Lungenkrankheit Tuberkulose, wenn das Mundstück nicht ausgewechselt wird.

    In den Diskussionen mit den teilnehmenden Schülern werden die Referenten von den Schülern häufig gefragt, wie sie rauchende Eltern davon überzeugen könnten, dass sie nicht mehr in der Wohnung rauchen, und wie sie sich vor den Folgen des Rauchens schützen könnten. Spätestens unter diesen Umständen könne den Schülern die jüngste öffentliche Diskussion um eine Lockerung und damit um einen Rückschritt beim Rauchverbot in Gaststätten und Betrieben nicht mehr verständlich gemacht werden.

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