Rund 700 Menschen trafen sich am vergangenen Sonntag am Platz der Grundrechte vor dem Karlsruher Schloss. Sie sind Teil der europaweiten "#PulseOfEurope"-Bewegung, welche jeden Sonntag um 14 Uhr in Karlsruhe zusammenkommt. Die internationale Bürgerinitiative trifft sich zeitgleich in verschiedenen Städten, darunter auch Frankfurt am Main, Amsterdam oder Paris.
Das gemeinsame Anliegen der Demonstranten: "Wir, die Initiatoren des Pulse of Europe, wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es auch danach noch ein vereintes, demokratisches Europa gibt – ein Europa, in dem die Achtung der Menschenwürde, die Rechtsstaatlichkeit, freiheitliches Denken und Handeln, Toleranz und Respekt selbstverständliche Grundlage des Gemeinwesens sind!" Man sei nicht gegen, sondern für etwas, betont die Initiative auf ihrer Homepage.
Gestartet mit 30 Teilnehmern
Bei der ersten Kundgebung in Karlsruhe am 29. Januar waren es nur 30 Teilnehmer. Rund sieben Wochen später fanden sich laut Veranstalter schon rund 500 Menschen zusammen. Am vergangenen Sonntag waren es bereits 700 Menschen, die sich auf dem Platz der Grundrechte zur gemeinsamen Demonstration versammelten.
Die Teilnehmer trugen Europaflaggen und blaue Bänder, um gemeinsam für Demokratie und die Zukunft Europas einzustehen. "Die Leute sind begeistert von den wöchentlichen Treffen", sagt Michael Haug, Mit-Initiator von #PulseOfEurope in Karlsruhe und Stadtrat der Karlsruher Liste (KAL). An einem offenen Mikrofon könne jeder, der möchte, seine Meinung mit den Anwesenden teilen.
Bewegung bis September aktiv
Rund zehn Karlsruher nutzten die Chance am vergangenen Sonntag. "Es hat unter anderem ein älterer Herr gesprochen, der die Kriegszeit noch miterlebt hat", erzählt Haug im Gespräch mit ka-news. Ins Leben gerufen wurde die Initiative in Frankfurt am Main von dem Anwaltspaar Sabine und Daniel Röder. Nach und nach schlossen sich mehrere Städte in Europa der Bewegung an.
In Karlsruhe findet das nächste Treffen von #PulseOfEurope wieder am Sonntag um 14 Uhr auf dem Platz der Grundrechte statt. Die selbsternannte Bürgerinitiative will sich mindestens bis den Präsidentenwahlen in Frankreich am 23. April weiterhin jeden Sonntag zur Kundgebung treffen. Haug ist der Meinung, dass die Kundgebungen in Karlsruhe über die Präsidentenwahl in Frankreich hinaus möglich sind. Vielleicht sogar bis zu den Bundestagswahlen am 24. September.