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Karlsruhe: Protest gegen Nordtangente

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Protest gegen Nordtangente

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    Als erstes Teilstück will der Bund von der Elfmorgenbruchstraße bis zur B10 bei Grötzingen bauen. Kosten: 30 Millionen Euro. Das wichtigste Ziel des Bundes sei mit diesem Abschnitt bereits erreicht. Die in Hagsfeld in der Vergangenheit geforderte Weiterführung der Nordtangente bis zur L560 würde noch einmal rund das Doppelte kosten. Dirk-Michael Harmsen, Leiter des Arbeitskreises Nordtangente der Hardtwaldfreunde, ist sich angesichts der leeren Kassen des Bundes sicher: Dieses besonders teure Teilstücke werde in den nächsten zehn Jahren nicht gebaut.

    Nordtangente mit Gesamtkosten von 60 Millionen Euro

    Der Alternativvorschlag des Vereins komme wesentlich günstiger, rechnet Harmsen vor. Die Südumgehung Hagsfeld koste maximal 15 Millionen Euro. Die Verlängerung des Herdwegs mit Anschluss an die B10 schlage mit weiteren vier Millionen Euro zu Buche. Da Bund und Land 70 Prozent der Kosten tragen würden, blieben an der Stadt 5,7 Millionen Euro hängen.

    Zudem berücksichtige eine solche lokale Lösung auch kleinräumige Folgen: Um Schleichverkehr auszuschließen, soll der Ruschgraben nach Hagsfeld hinein für den Durchgangsverkehr abgehängt werden. Durch Hagsfeld und die südlichen Straßen der Waldstadt soll nur noch Anliegerverkehr erlaubt sein. Diese Maßnahmen sollen den aus Norden und Westen kommenden Verkehr mit Ziel in den Gewerbegebieten bei Hagsfeld auf die L560 und die L604 festlegen.

    Kleine Lösungen für kleine Probleme

    Bei der von Groh ausgehandelten Lösung befürchtet Harmsen dagegen eine Zunahme des Verkehrs. Bis zu 110.000 Autos täglich erwartet der Verein auf der geplanten Nordtangente. "Wer Straßen säht wird Verkehr ernten", prophezeit Harmsen. Ähnlich sieht des die Grünen-Stadträtin Gisela Splett: "Eine Verbindung zwischen zwei Autobahnen darf nicht durch die Stadt gehen." Lediglich die vorhandenen Anbindungen seien schlecht, so Splett weiter, für eine Verbesserung der Situation seien keine neuen Straßen notwendig. "Es sind kleine Probleme, die man klein lösen kann", ist die Grünen-Politikerin überzeugt.

    Ähnlich argumentiert Eberhard Fischer (KAL). Der Einstieg in die Nordtangente bringe mehr Verkehr in die Stadt. Darüber hinaus sei es nicht einzusehen, dass die Stadt Millionen Euro für ein Bundesprojekt ausgebe, in Zeiten in der alle Welt vom Sparen spreche. Auch Ekkard Gerlach (BUZO) würde eine "intelligente, kleine und lokale" Lösung bevorzugen.

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