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Karlsruhe: Problemzone Passagehof? " Karlsruhe ist keine Drive In-Fußgängerzone"

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Problemzone Passagehof? " Karlsruhe ist keine Drive In-Fußgängerzone"

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    Der Karlsruher Passagehof
    Der Karlsruher Passagehof Foto: Melissa Betsch

    Die verschiedenen Interessensgemeinschaften, die Karlsruher Bürgeraktion Umweltschutz Zentrales Oberrheingebiet (BUZO), Greenpeace, der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) setzten sich am sogenannten "Parking Day" für möglichst autofreie Innenstädte ein. Als Ort wählten sie die Kaiserpassage: Aus ihrer Sicht gibt es keinerlei Notwendigkeit für Parkplätze in diesem Innenhof, welcher parallel zur Kaiserstraße liegt. Karlsruhe sei schließlich keine "Drive In-Fußgängerzone", so die Aktivisten.

    Passagehof ist "Blechwüste"

    Die Geschäfte in der Kaiserstraße würden ohnehin anders erreicht, als über den Passagehof, argumentieren sie. "Parkplätze für den Lieferverkehr oder Behindertenparkplätze sind ja völlig okay, doch das macht nur einen sehr geringen Teil der Fläche aus", erklärt Reiner Neises vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Ein anderer Aktivist spricht sogar von einer "Blechwüste, die man im Passagehof vorfindet".

    Parking Day 2017 in Karlsruhe: Bürger wollen auf die Situation im Passagehof aufmerksam machen.
    Parking Day 2017 in Karlsruhe: Bürger wollen auf die Situation im Passagehof aufmerksam machen. Foto: Hiegle

    Mehr überdachte Fahrradparkplätze für die Stadt wären in der Passage wären aus Neises Sicht dagegen deutlich besser geeignet als Autoparkplätze. Außerdem sei der Passagehof eine verkehrsberuhigte Zone, das bedeutet Schrittgeschwindigkeit. Daran halten sich jedoch nur die wenigsten, die durch den Passagehof fahren, so die Kritik der Initiativen.

    Autolärm senkt die Aufenthaltsqualität

    "Der Passagehof könnte einer der schönsten Plätze in Karlsruhe sein. Leider muss ich bei jedem Besuch feststellen, wie sehr er abgewertet wird durch Parkplätze sowie den Durchgangsverkehr", erklärt Rainer Neises. Auch die vielen Autos die den Passagehof als Zufahrt zum Parkhaus nutzen beeinträchtigen die Aufenthaltsqualität enorm.

    Ein weiteres Problem sind laut Neises auch Auto- und Zweiradfahrer, die ihre "übermotorisierten  Fahrzeuge mit viel Lärm zur Schau fahren." Auch Autofahrer, die entgegen der Fahrbahn durch den Passagehof fahren, sind zu beobachten. Im Großteil herrscht unter den Initiativen Einigkeit, dass die Zufahrt zum Parkhaus anders gestalten werden müsste.

    Poller soll Durchgangsverkehr verhindern

    "Von der Stadt wurde die Durchfahrt durch die Kulturpassage durch entsprechende Poller unterbunden", erklärt Helga Riedel auf ka-news Nachfrage. Zudem ist die Zufahrt zum Passagehof von der Akademiestraße aus mit einem versenkbarem Poller ab 23 Uhr gesperrt. Aufgrund der dortigen Gastronomie, herrsche vor allem in den Abendstunden am Wochenende ein reger Straßenverkehr, so die Stadt.

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    Foto: Screenshot Google Maps

    Die Maßnahmen - Poller und Beschilderung - bezeichnet die Stadt als ausreichend. Weiß aber auch, die sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die Vorgaben halten. Der Karlsruher Ordnungsdienst (KOD) führe deshalb im Rahmen ihrer Streifen regelmäßig Kontrollen im Bereich Passagehof durch, so die Stadt. "Insbesondere das bestehende, einseitige Durchfahrtsverbot, aber auch auch das Halten und Parken sind Anlass für die Kontrollen."

    Anliegende Geschäfte wollen Parkplätze

    Den Passagehof haben sich Reiner Neises und seine Mitstreiter nach eigener Aussage ganz bewusst als einer der Standorte des Parking Days ausgesucht um auf die Situation aufmerksam zu machen. Rolf Apell vom Bürgerverein Stadtmitte, der die Lage im Passagenhof ebenfalls bedauert, spricht von einer schwierigen Situation.

    "Als Bürgerverein versuchen wir auch die Interessen der Geschäfte zu vertreten." Die sprechen sich größtenteils für einen Verbleib der Autoparkplätze im Passagenhof aus. Das Thema Parken im Passagehof soll von den Fachämtern im Oktober nochmals aufgegriffen werden, erklärt Helga Riedel im Namen der Stadt.

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