Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Keine Briefe und Pakete: Post-Beschäftigte streiken am Samstag in Karlsruhe

Karlsruhe

Keine Briefe und Pakete: Post-Beschäftigte streiken am Samstag in Karlsruhe

    • |
    • |
    Ein Plakat vor einem Briefzentrum der Post im bayerischen Straubing.
    Ein Plakat vor einem Briefzentrum der Post im bayerischen Straubing. Foto: Armin Weigel/dpa

    Nächste Woche steht Runde 3 an in den Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft Verdi.

    Wie üblich trommelt die Arbeitnehmerseite im Vorfeld für ihre Interessen - und setzt auf Warnstreiks. Die gehen auch am Samstag weiter - unter anderem in Karlsruhe.  Den zweiten Tag im Streik sind unter anderem die Standorte Pforzheim, Rastatt, Mühlacker, Bruchsal und Bretten.

    Im Tarifstreit mit der Post hat die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks den Druck hochgehalten. Am Freitag seien alle Bundesländer betroffen gewesen, teilten die Arbeitnehmervertreter mit.

    1.000 Beschäftigte sollen in Baden-Württemberg streiken

    Laut Verdi hatten sich am Freitag über 800 Tarifbeschäftigte in Baden-Württemberg an den Streiks beteiligt. Für Samstag rechnet die Gewerkschaft mit rund 1.000 Streikenden. In den betroffenen Regionen sei mit einer erheblichen Einschränkungen in der Brief- und Verbundzustellung zu rechnen.

    Bundesweit hätten bis zum Freitagnachmittag 4.600 Beschäftigte bei den Arbeitsniederlegungen mitgemacht, die Post hatte gegen Mittag von 3.000 Warnstreikenden gesprochen.

    Ein Verdi-Schild mit der Aufschrift "Streik" vor einem Postzentrum.
    Ein Verdi-Schild mit der Aufschrift "Streik" vor einem Postzentrum. Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild

    In den ersten beiden Verhandlungsrunden sei man einem Tarifabschluss "keinen Millimeter näher gekommen", monierte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die Arbeitgeberseite müsse einlenken und die Belegschaft am Erfolg der Firma teilhaben lassen. Verdi fordert 5,5 Prozent mehr Geld für 140.000 Beschäftigte, die Post hat bisher noch kein Angebot vorgelegt. Verdi hatte bei den bisherigen Verhandlungen den Eindruck gewonnen, dass die Post nur Einkommensverbesserungen von 1,5 Prozent anbieten wolle.

    Zwei Prozent der Zustellungen betroffen

    Zu Arbeitsniederlegungen kam es nach Angaben von Verdi am Freitagmorgen etwa in Köln, Düsseldorf, Ostwestfalen, Hamburg, Würzburg, Augsburg sowie in zahlreichen weiteren Städten und Regionen. Rund 100.000 Pakete und 1,2 Millionen Briefe kamen am Freitag Firmenangaben zufolge nicht wie geplant beim Empfänger an. Damit seien jeweils etwa zwei Prozent der Paket- und Brief-Tagesmenge betroffen.

    Für Montag und Dienstag (21./22.9.) ist die dritte Verhandlungsrunde geplant. Die Post hat ein Angebot in Aussicht gestellt. Obwohl die Fronten verhärtet erscheinen, könnte es dann durchaus bereits zu einer Einigung kommen.

    Der Deutschen Post DHL geht es wirtschaftlich derzeit gut, was zum Beispiel am boomenden Online-Handel und seiner Paketflut liegt. Auch das Briefgeschäft ist lukrativ, wegen der Digitalisierung schrumpft es aber seit langem.

    Von der Corona-Krise ist der Bonner Konzern ebenfalls betroffen, weil Geschäftskunden ihre Werbepost runtergefahren haben. Zudem machen die Konjunktursorgen auch der Post zu schaffen - Firmen verschicken weniger Dokumente und Ersatzteile im sogenannten Expressgeschäft.

    © dpa-infocom, dpa:200918-99-612425/4

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden