Die Kriminalität geht zurück, die Aufklärungsquote steigt. Das ist das Ergebnis der Kriminalstatistik des vergangenen Jahres. Das Polizeipräsidium Karlsruhe stellte die Statistik am Freitag bei einem Pressetermin vor. Franz Semling, Polizeivizepräsident, merkte gleich zu Beginn des Gespräches deutlich an: "Wir freuen uns, dass die Ergebnisse nicht nur gut, sondern in allen Bereichen sehr gut sind."
Auf die Stadt Karlsruhe runter gebrochen, bedeutet das konkret, dass die Zahl der gesamten Straftaten von 31.821 im Jahr 2016 auf 27.644 im Jahr 2017 gesunken ist. Das ist ein Rückgang von 13,1 Prozent. Semling bezeichnet das Ergebnis als "durchaus zufriedenstellend". Im Vergleich mit den anderen kreisfreien Großstädten im Land, belegt Karlsruhe mit der Zahl an Fällen den sechsten Platz - ein Platz über dem Rang im vergangenen Jahr. Die Beamten zeigen sich aber nicht nur mit diesen Zahlen glücklich: Insgesamt 62,7 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden - 2016 waren es noch 60,2 Prozent.

Diebstähle und Straßenkriminalität rückläufig
Folgt man den veröffentlichen Ergebnissen, sind die Zahlen in Karlsruhe in den meisten Deliktsgruppen teils sogar in erheblichem Maße zurückgegangen. Die Gesamtzahl der Diebstähle beispielsweise ist um ganze 22,1 Prozent gesunken. Auch Ladendiebstähle sind weniger geworden: Das Polizeipräsidium zählte 2016 2.278 Vorfälle, im vergangenen Jahr dann 12,9 Prozent weniger: 1.984 Fälle.
Starke Rückgänge sind auch in besonders schweren Fällen von Autodiebstählen zu verzeichnen: 2016 wurden 832 solcher Fälle gemeldet, 2017 dann nur noch 499. Auffällig ebenfalls der Rückgang der Wohnungseinbruchdiebstählen (2016: 474 Fälle; 2017: 345) und der Straßenkriminalität (2016: 6.712 Fälle; 2017: 5.370).
Karlsruhe verzeichnet auch Anstiege
Weniger erfreuliche Ergebnisse, also Anstiege in der Fächerstadt, seien vor allem in drei Bereichen zu verzeichnen: Raubüberfälle und räuberische Erpressungen auf Geschäfte kamen 2016 13 Mal vor, 2017 25 Mal. Das ist ein Anstieg von ganzen 92,3 Prozent. Ein noch höherer Anstieg verzeichneten die Polizeibeamten allerdings im Bereich des Computerbetrugs: Hier waren es 2016 noch 28, im vergangenen Jahr dann 103 Fälle.
In Sachen Rauschgiftdelikte ist nach Angaben der Polizei ebenfalls eine Erhöhung im Vergleich zum Jahr 2016 zu sehen. Demnach waren es insgesamt 111 Verstöße mehr als im Vorjahr. (2016: 1.783; 2017: 1.894) Das ist ein Zehnjahreshöchstand! Zurückzuführen sei dieser Anstieg vor allem darauf, dass im August 2017 eine spezielle Ermittlungsgruppe in dieser Sache eingeführt wurde. Laut Polizei konnten dadurch in der Folge mehr Delikte aufgedeckt und dabei insgesamt sieben Haftbefehle bewirkt werden.
Verstöße gegen Aufenthalts-, Asyl- und gegen Freizügigkeitsgesetz
Gestiegen sind in Karlsruhe zudem die Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- sowie gegen das Freizügigkeitsgesetz: 2017 waren es in diesen Bereichen 1.877 Fälle - 269 mehr als im Jahr zuvor. Ausländische Tatverdächtige machen aber gleichzeitig im vergangenen Jahr einen geringeren Anteil aus: Waren es 2016 53,8 Prozent, sank die Zahl 2017 auf 53,4 Prozent.
In absoluten Zahlen macht das ein Rückgang von 657 Tatverdächtigen aus. Die Zahl sank damit im Stadtkreis Karlsruhe insgesamt um acht Prozent von 7.438 im Jahr 2016 auf 6.781 nichtdeutsche Tatverdächtige im Jahr 2017.
Am Montag folgt eine genauere Analyse der Zahlen.
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