Weil das Jungtier vermutlich aus dem Nest gefallen ist, war es allein unterwegs, als das Eichhörnchen-Mädchen in Karlsruhe einen Mann verfolgt hat. Der rief die Polizei und die Beamten brachten das Tierchen zum Tierarzt, wo es zuerst versorgt wurde, bevor es nun in die Wildtierauffangstation (WiTAS) kam. Dort wurde zunächst festgestellt, dass der kleine "Karl-Friedrich" eigentlich "Pippa-Lotta" heißen muss, das teilt WiTAS in einer Pressemeldung nun mit. Das Tier ist nämlich ein Weibchen.
"Das Tier war stark dehydriert und schwach", so Astrid Fritzenschaf, die behandelnde Tierärztin. "Außerdem haben wir eine leichte Verletzung an der Hornhaut des linken Auges festgestellt - wir gehen aber davon aus, dass das vollständig ausheilen wird."

Die Versorgung von Pippi-Lotta hat Fritzenschaf persönlich übernommen, denn ein weiteres, etwa gleichaltes Hörnchen befand sich bereits in ihrer Obhut. "Sobald sie sich stabilisiert und etwas erholt hat, werden die beiden sich kennen lernen und dann zu geeigneter Zeit gemeinsam ausgewildert."
Aktuell befindet sich die Wildtierauffangstation Karlsruhe noch in Gründung, Astrid Fritzenschaf gehört zum Vorstand des Vereins. "Bisher ist die Pflege, medizinische Versorgung und das Auswildern von Wildtieren eine Mammutaufgabe, die zahllose private und ehrenamtliche Tierschützer stemmen. Mit WiTAS möchten wir eine zentrale Anlaufstelle und Ansprechpartner bieten, an den man sich wenden kann, wenn ein verletztes oder verwaistes Wildtier gefunden wird", so die Tierärztin in der Presseerklärung abschließend.
Tierischer Einsatz: Mann ruft Polizei weil er von Eichhörnchen verfolgt wird