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Polarlichter über Karlsruhe: Wie ist das möglich?

Karlsruhe

Polarlichter leuchten über Karlsruhe - Wie kann das sein?

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    Polarlichter waren in der Nacht auf Montag auch in Karlsruhe zu sehen.
    Polarlichter waren in der Nacht auf Montag auch in Karlsruhe zu sehen. Foto: Alexander Seiffer

    "Das Bild ist heute früh, um 0.57 Uhr entstanden", erklärt ka-Reporter Alexander Seiffer in seiner Mail an die Redaktion. Seine Kamera habe die ganze Nacht, jede Minute, eine Aufnahme gemacht - und auf drei Fotos waren die Polarlichter zusehen. "Zur selben Zeit gab es weitere Beobachtungen vor allem in Norddeutschland", so Seiffer.

    Polarlichter treten nach Angaben des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) meistens im hohen Norden zwischen dem 60. und dem 70. Breitengrad auf.

    Sind das wirklich Polarlichter?

    "Tatsächlich gab es in dieser Nacht einen stärkeren geomagnetischen Sturm, der Polarlichter verursachte, die in Mitteleuropa sichtbar waren", bestätigt Thomas Reddmann, Erster Vorsitzender der Astronomischen Vereinigung Karlsruhe e.V. (AVKa). Auf dem Foto sei genau dieses Phänomen zu beobachten.

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    Foto: Astronomische Vereinigung Karlsruhe.

    "Das Bild zeigt absolut das, was man erwartet: oben etwa rötlich, unten grünlich. Tolle Aufnahme mitten aus der Stadt!", so der Experte. Für Mitteleuropa sei die Färbung der Polarlichter typisch: "Hier sind zumeist rote Polarlichter sichtbar, die in großen Höhen (>150 km bis 600 km) erzeugt werden", erklärt Reddmann.

    Wie entsteht das Phänomen?

    Auf der Sonne scheint momentan so einiges los zu sein. In Karlsruhe sichtbar ist dann lediglich das Resultat: Bunte magnetische Strahlung am Nachthimmel. Was ist los im All?

    Für diesen Ausblick lohnt sich frühes Aufstehen am Wochenende: Die Morgensonne taucht den Nebel, der über Oberschwaben liegt, in Rottöne.
    Für diesen Ausblick lohnt sich frühes Aufstehen am Wochenende: Die Morgensonne taucht den Nebel, der über Oberschwaben liegt, in Rottöne. Foto: Thomas Warnack/dpa

    "Momentan bewegt sich die Sonnenaktivität in ihrem zirka elfjährigen Zyklus einem Maximum zu", sagt der Erster Vorsitzender der AVKa. Dies sei auf der Sonne durch eine größere Anzahl von Sonnenflecken sichtbar.

    Eine Störung des Magnetfelds

    "Die mit der magnetischen Aktivität auf der Sonne verbundenen Eruptionen erreichen manchmal den interplanetaren Raum", so Reddmann. Wenn die Eruption auf der Seite stattfindet, die der Erde zugewandt ist, erreichen diese auch uns.

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    Foto: pixabay

    Dort angekommen stören sie das Magnetfeld der Erde: "Energiereiche Teilchen, die im Magnetfeld gespeichert sind, treten in die Erdatmosphäre ein. Dabei erzeugen sie Lichterscheinungen, ähnlich dem Leuchten in Gasentladungslampen", sagt der Experte.

    Doch nicht nur in Karlsruhe war das farbenfrohe Lichterspiel zu sehen. Laut der Deutschen Presse-Agentur(dpa) konnte man das Spektakel auch in Teilen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Schleswig-Holsteins und Niedersachsens beobachten. Bleibt also abzuwarten, ob sich Karlsruhe - und Deutschland allgemein - noch öfter an den bunten Farben am Himmel erfreuen können.

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