Über 10.000 Fahrgäste pendeln jeden Werktag zwischen den Verkehrsverbünden Rhein-Neckar (VRN) und dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV).Damit die Fahrgäste nicht eine DB-Bahnfahrkarte kaufen müssen oder gar an der Verbundgrenze aussteigen, ein neues Ticket lösen und wieder einsteigen müssen, wurden vor geraumer Zeit so genannte "Überlappungstarife" vereinbart.
Dafür wurden von den Verbundpartnern und der Deutschen Bahn entgangene Fahrgeldeinnahmen ermittelt und anschließend in einem komplizierten Verfahren wieder ausgeglichen, was gleichermaßen aufwändig wie teuer war. Da nach einer Änderung der Verbundfinanzierung neue Tarifüberlappungen in Baden-Württemberg nicht mehr bezuschusst werden, hat die Landkreisverwaltung zusammen mit dem KVV das Modell einer "Anschlusskartenregelung" entwickelt, das der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung vom 12. Mai einstimmig billigte. Das teilte das Landratsamt Karlsruhe in einer Pressemitteilung mit.
Anschlusskarte - erforderlich oder überflüssig?
Grundidee laut Landratsamt ist, nicht mehr Tarifausfälle zu ermitteln und auszugleichen, sondern Tarifangebote von KVV und VRN zu kombinieren und die Karte des Nachbarverbundes zu bezuschussen, womit der Zuschuss dem Fahrgast direkt zu Gute kommt und der Landkreis nur die tatsächlichen Nutzer finanziert. Die Kosten werden bei einer 50-prozentigen Bezuschussung durch den Landkreis auf rund 100.000 Euro geschätzt - gegenüber der klassischen Überlappung, die die öffentliche Hand rund 1,5 Millionen Euro gekostet hätte, bedeutet dies eine Einsparung.
Nach Vorstellung des Landkreises können die Anschlusskarten, die zunächst nur für Abo-Kunden gelten, in verschiedenen Varianten angeboten werden: als Kombination von Wabentickets der einzelnen Verbünde oder auch in Form von Netzfahrkarten, mit denen man beispielsweise von Ettlingen nach Mannheim fahren kann. Da für die Tarifgestaltung die Tarifverbünde KVV und VRN zuständig sind, ermächtigte der Kreistag den Landrat, sich im KVV-Aufsichtsrat für die Umsetzung der Anschlusskartenregelung einzusetzen.
Wir wollen heute in unserer ka-news-Umfrage von Ihnen wissen: Anschlusskarte zwischen KVV und VRN - erforderlich oder überflüssig? Stimmen Sie ab!
KVV stößt an die Grenze: Endstation Bad Schönborn Süd