Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei Karlsruhe setzten ein oder mehrere Unbekannte gegen 1 Uhr am Sonntag, 5. Februar, im Toilettenbereich des Musikclubs in der Karlsruher Oststadt einen noch nicht näher bekannten Reizstoff frei. Um welchen Reizstoff im Detail handelt, ist aktuell Gegenstand der Ermittlungen.
Polizei sucht nach weiteren Opfern und Zeugen
"Bei Eintreffen der Polizei gaben sich noch zwei Geschädigte zu erkennen. Beide klagten über Augen- und Hustenreizungen. Die Veranstaltung musste vorzeitig beendet und geräumt werden. Die Polizei bittet Zeugen und Geschädigte, sich unter der Rufnummer 0721/49 070 mit dem Polizeirevier Karlsruhe-Durlach in Verbindung setzen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Nach Informationen von ka-news.de handelt es sich bei dem betroffenen Club um das Substage, was Geschäftsführerin Vivien Avena gegenüber der Redaktion bestätigt. "Ja, gegen 1 Uhr kamen die ersten Gäste mit Beschwerden auf unser Personal zu. In der Folge mussten wir die Veranstaltung beenden", sagt sie.
"Gott sei Dank verlief dabei alles ruhig und alle Gäste zeigten sich verständnisvoll und kooperativ." Die Auswirkungen des Reizstoffes seien zwar auch am Montag noch zu spüren, hätten aber keine weiteren Auswirkungen auf den Betrieb im Substage. Auch Avena bittet mögliche Zeugen darum, sich bei der Polizei zu melden.
Club wurde vorsorglich geräumt
In den sozialen Netzwerken setzt man beim Musikclub auf offene Kommunikation: "Leider müssen wir uns heute schon wieder mit bescheidenen Neuigkeiten zu einem Partyvorfall an euch wenden, haben aber entschieden auch dieser Problematik mit Transparenz zu begegnen und werden dies auch in Zukunft tun", ist auf der Substage-Seite zu lesen.
Weiter heißt es im Statement: "Wie einige von euch vielleicht schon mitbekommen haben, musste die Ü40 Party diesen Samstag gegen 1 Uhr morgens abgebrochen werden. Der Grund dafür war ein Vorfall mit Reizgas im Bereich unserer Damentoiletten. Das Reizgas ist auch bis in die Halle gezogen und hat zu kratzenden Hälsen und bei näherem Kontakt zu tränenden Augen geführt. Nach unserem Kenntnisstand ist nichts Schlimmeres passiert und wir mussten keinen Krankenwagen rufen.

Aus sicherheitstechnischen Gründen haben wir uns allerdings dazu entschieden die Veranstaltung abzubrechen und den Laden zu räumen. Die Polizei war vor Ort, hat sich die Situation angeschaut und anschließend zur Anzeige gebracht. Stand jetzt haben wir im Keller alles gereinigt und die Situation wurde von der Polizei als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Wir wissen bis jetzt nichts zum Tathergang, ob es sich um eine gezielte Aktion oder lediglich, können wir nicht beantworten."
Substage verstärkt Security
Der Club bedankt sich für die ruhige und besonnen Haltung der Partygäste und ruft Zeugen auf, sich zu melden: "Bitte meldet euch bei uns unter info@substage.de oder über unsere Social Media Kanäle. Wir leiten die Informationen dann an die Polizei weiter. Danke!"
Im öffentlichen Statement verweist das Substage auf weitere Handlungsmaßnahmen: Die Sicherheitsmaßnahmen werden verstärkt. Mehr Security-Personal wird eingesetzt, weiterhin werden die Taschen- und Personenkontrollen "akribischer" durchgeführt. "Wir sind im Kontakt mit den Behörden, um alles zu tun, um uns um eure Sicherheit zu kümmern."