Mit etwa 29 Millionen Haushalten besitzt über ein Drittel der Deutschen in der Weihnachtszeit einen Christbaum. Der klare Favorit ist hierbei die Nordmanntanne mit ihrer satt-grünen Farbe. Diese Exemplare werden zum Beispiel bei der "Rote Taube" in der Karlsruher Weststadt von Hannes Seipel verkauft - im Viertel auch bekannt als oder "Tannen-Hannes".
Seinen Weihnachtsbaumverkauf gibt es nämlich schon gute 40 Jahre auf dem Außengelände des Biergartens. Zur Weihnachtszeit hat er ab dem 10. Dezember jeden Tag geöffnet.

Trend hin zur frühen Anschaffung
"Früher war eher die Schwarzwälder Weißtanne ein typischer Weihnachtsbaum, das gefällt den Leuten heutzutage nicht mehr so", sagt der Weihnachtsbaum-Experte im Gespräch mit ka-news.de. Neben den Nordmanntannen, die, wie der Name zu vermuten lässt, gar nicht aus Norwegen, sondern aus dem Kaukasus stammen, gibt es bei "Tannen-Hannes" auch Kork- und Küstenkiefern zu kaufen." Manche Leute stellen sich schon zum ersten Advent ihren Baum auf", so Seipel. "Ich beginne erst später mit dem Verkauf, damit die Bäume auch frisch bleiben."

Traditionell hätte man den Christbaum damals erst an Heiligabend aufgestellt und gemeinsam mit der Familie geschmückt, mittlerweile holt man sich schon früher den entsprechenden Flair ins Eigenheim, damit man auch ein bisschen länger etwas davon hat. Schließlich fliegt er bei den meisten am 6. Januar, dem Feiertag der heiligen drei Könige, wieder raus.

Wer nun denkt, dass die Bürger wegen Corona, Preiserhöhungen und Co. auf dieses "Flair" verzichtet haben, der irrt. Im Gegenteil. Nach Angaben von "Tannen-Hannes" brummte das Weihnachtsbaum-Geschäft während der Pandemie.
Beim Weihnachtsbaumkauf wird nicht gespart - trotz Krisen
"Die vergangenen Jahre sind alle wegen Corona sowieso daheim gewesen. Da holt man sich dann eher einen Baum ins Haus", so der Baum-Experte. Für dieses Jahr könne er noch keine Bilanz ziehen, bisher laufe alles so gut wie immer. "Einen Weihnachtsbaum kauft man ja auch nur einmal im Jahr, da wollen die Leute nicht einsparen." Eine Preiserhöhung schwebt "Tannen-Hannes" aber nicht vor.

Seipels Geschäft läuft gut, normalerweise bleiben immer nur wenig Bäume am Ende übrig. Doch was geschieht mit diesen? "In meiner Heimat Lauf im Schwarzwald gibt es den Verein Ziegenfreunde", meint Seipel, "diese besitzen mehrere Brachwiesen. Hier werden die Nadeln und das Kleinzeug hingebracht, die Ziegen freuen sich immer sehr über das Futter!" Das Holz werde zu "Hackschnitzel" verarbeitet – dieses kann man in Zeiten der Energiekrise schließlich immer gut gebrauchen.