25.000 Verkehrsunfälle gab es im vergangenen Jahr: Dabei wurden 3.433 Personen verletzt, 29 davon tödlich. In der Mehrheit der Fälle spielte nicht angepasste Geschwindigkeit eine ausschlaggebende Rolle bei der Unfallursache. Hier möchte man bei der Polizei Karlsruhe ansetzen - die Zahl der Unfälle, Verletzten und Verkehrstoten senken. "Mission Zero" ist das Ziel von Martin Plate, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion.

Fünf Verkehrsüberwachsungsgeräte hat die Polizei Karlsruhe bislang im Einsatz - jetzt kommt der mobile Blitz-Anhänger hinzu. An rund 200 Einsatztagen zeichneten die Anlagen im vergangenen Jahr 120.000 Verstöße auf, darunter auch das Nicht-Einhalten der Rettungsgasse oder zu geringe Sicherheitsabstände. Doch der High-Runner bleibt das Überschreiten des Tempolimits.

Beim neuen Anhänger rechnet man mit einem deutlichen Plus an aufgezeichneten Verstößen: Nach korrekter Einrichtung durch die Beamten kann der Blitzer bis zu zehn Tage (solange halten die Akkus) an einer Stelle stehen bleiben und benötigt keine personelle Betreuung. Lediglich die Daten wollen vom internen Speicher übertragen werden. Eine Alarmsicherung soll Vandalismus oder Diebstahl vorbeugen. Vorgestellt wurde der neue Anhänger im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwochmorgen auf dem Polizeiareal Karlsruhe-Durlach.

Das neue Gerät kann den ankommenden und abfließenden Verkehr von bis zu vier Fahrstreifen erfassen und deren jeweilige Geschwindigkeit gleichzeitig messen. "Uns geht es darum, schwere Unfälle vorbeugend zu verhindern", so Plate, "es geht uns nicht um die kleineren Verstöße im einstelligen Bereich." Es brauche keine Refinanzierung des neuen Blitzers, so Plate schmunzelnd. 250.000 Euro hat das Gerät gekostet - 150.000 Euro wurden vom Land bezuschusst.

Eine erfolgreiche Verkehrsüberwachung sei eine Mischung aus mehreren Ansätzen, so Plate. In Zusammenarbeit mit den Kommunen müsse der Verkehrsraum sicher gestaltet werden: Es erfolgen bauliche Veränderungen, um Gefahrenstellen zu entschärfen. Weitere Faktoren sind Aufklärung und Prävention - verfehlt dies seine Wirkung, hilft nur noch die Sanktionierung über den Geldbeutel. "Über den Geldbeutel kommt dann manchmal die Einsicht", so der Polizeidirektor und ergänzt: "Uns wäre es lieber, es wäre nicht so."

Der neue Blitzer kommt ab sofort zum Einsatz: Auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen hat die Verkehrspolizeiinspektion bereits verschiedene Unfallschwerpunkte ins Auge gefasst. "Er wird aber auch an allen anderen Stellen zum Einsatz kommen", so Plate", wo es eben notwendig ist."