Außerdem werden ihnen Perspektiven für alternative Möglichkeiten zur Existenzsicherung eröffnet. Für einige Frauen aus EU-Ländern in Südosteuropa sei aber die Straßenprostitution oft eine der wenigen Möglichkeiten, um «sich und die eigene Familie finanziell über Wasser zu halten», erklärte die Beraterin Hanna Lindenfelser.
Die Beratungsstelle bezieht zurzeit Räume in der Karlsruher Südstadt. Wichtig sei es, dort eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, sagte Lindenfelser. «Wer zu uns kommt, soll sich hier wohlfühlen, in Ruhe einen Kaffee trinken und sich unterhalten können, ohne Stigmatisierung zu erfahren.» Das neue Angebot sei gut angelaufen, sagte die Karlsruher Diakonieberaterin Elisabeth Förther-Barth. Die Sozialarbeiterinnen hätten bereits zahlreiche Kontakte aufgebaut und gingen auch von sich aus auf die Frauen zu.
Ähnliche Einrichtungen gibt es auch in Mannheim und Stuttgart. Im Juni ergab eine dpa-Umfrage bei Sozialarbeitern und Behörden in Baden-Württemberg, dass Prostitution Hunderte von Frauen in einen Kreislauf von Armut, Abhängigkeit und Depression führt. Vor allem bei Frauen aus Südosteuropa werden Menschenwürde und Grundrechte von Prostituierten Tag für Tag verletzt.