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Karlsruhe: Nackte Fakten über die EU

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Nackte Fakten über die EU

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    "Die Reaktion sind ungeheuerlich. Wir bekommen hunderte von Briefen und E-Mails", sagt Sylvia Wenig-Karasch, die die Kolumne betreut. Es sei wichtig, alle Bevölkerungsgruppen anzusprechen. Nicht jeder informiere sich nun einmal in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" oder der "Zeit" über die EU-Politik: "Obwohl Interesse besteht, ist die Unkenntnis in vielen Bereichen groß." Überhaupt würden die Medien der Bedeutung des Themas nicht gerecht: "Die EU wird ziemlich vernachlässigt, wir sind fast die einzigen die sich damit beschäftigen." Folge der medialen Ignoranz sei unter anderem die geringe Wahlbeteiligung. Bei den letzten Europawahlen hatten nur 43 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland ihre Stimme abgegeben.

    "Nicht wie Alice Schwarzer den großen Hammer schwingen"

    Politikvermittlung ohne Berührungsängste: Silvana Koch-Mehrin (Foto: ka-news)

    Nach Auskunft ihres persönlichen Referenten, Johannes Winter, erhält Koch-Mehrin für die Kolumne kein Geld. "Bereits vor zwei Monaten hat sich Silvana Koch-Mehrin in der 'praline' zu Fragen des Arbeitsmarkts geäußert", erklärt Winter. Die FDP habe das Engagement selbstverständlich abgesegnet. Im übrigen sei der FDP-Bundestagsabgeordnete und arbeitsmarktpolitische Sprecher Dirk Niebel bereits seit längerem Kolumnist der 'praline'. Die "praline"-Aktion "Job aktuell" wird von Politikern aller im Bundestag vertreten Parteien unterstützt. Freie Arbeitsplätze aus den verschiedensten Branchen werden nach Bundesländern geordnet aufgeführt.

    Die stellvertretende Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes Karlsruhe, Patricia Erb-Korn, hat die Kolumen ihrer Parteikollegin noch nicht gelesen. Die "praline" als politisches Medium zu nutzen, hält sie nicht für bedenklich: "Ob ich in der 'Bild'-Zeitung eine Kolumne habe oder in der 'praline' stellt für mich qualitativ keinen wesentlichen Unterschied dar." Außerdem sieht sie sich und die Partei nicht in der Pflicht, "wie Alice Schwarzer den großen Hammer zu schwingen". Wichtig sei es, die gewünscht Zielgruppe anzusprechen: "Wenn das über die 'praline' möglich ist, würde ich mich auch in dieser Zeitschrift äußern."

    Viel Cappuccino und Neues über die Nutzung von Parkettböden

    In der aktuellen Ausgabe erklärt Koch-Mehrin, wie die Verständigung zwischen den Abgeordneten aus 25 Ländern funktioniert. Ihrem Ziel, die Fragen verständlich zu beantworten, wird sie durchaus gerecht. So werden beispielsweise die Übersetzungskosten in Cappuccino-Tassen umgerechnet: "Die Übersetzungsdienste kosten eine Tasse Cappuccino pro EU-Bürger pro Jahr." Bei einem Preis von knapp drei Euro pro Tasse summiert sich so ein Gesamtbetrag von rund 900 Millionen Euro. Ob diese Zahl die interessierten "praline"-Leser eher fasziniert oder abschreckt? Als Trost bleiben ihnen auf jeden Fall die übrigen Rubriken, in denen die "abgefahrensten deutschen Sex-Pärchen" oder die "schönsten Sex-Positionen auf Teppich & Parkett" vorgestellt werden.

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