Da sein Geständnis sehr spät erfolgte, stand der 35-Jährige mit seinem falschen Titel noch auf dem Wahlzettel, obwohl beide, CDU und Schürholt die Kandidatur für beendet erklärt hatten. Die Landauer Bürger gaben ihm 5,7 Prozent der Stimmen.
Kreisvorstand tritt zurück - Konsequenzen für Schürholt
Ob der Wahlsieger nun auch Oberbürgermeister wird, ist nicht sicher. Sollte es nach der Wahl wie erwartet Einsprüche gegen das Ergebnis geben, dann muss die zuständige Aufsichtsbehörde, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, ADD in Trier, über die Gültigkeit der Wahl entscheiden. Der amtierende Rathauschef, Christoph Wolff ist seit Februar 1984 Rathauschef in Landau und zieht sich Ende des Jahres vorzeitig aus seinem Posten zurück.
Der Skandal um Schürholt erschütterte die Landauer CDU schwer - stellt die Partei doch bereits seit dem zweiten Weltkrieg den Oberbürgermeister. Der Kreisvorstand mit seinem Vorsitzenden, dem Bundestagsabgeordneten Ralf Göbel, trat nach Bekanntwerden der Titelanmaßung geschlossen zurück. Im Mainzer Landtag musste sich die CDU heftige Kritik anhören.
Auch Schürholt selbst muss mit weiteren Konsequenzen rechnen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 35-Jährigen, der zuvor Pressesprecher beim Deutschen Brauer-Bund war, wegen des Verdachts des Missbrauchs von Titeln. Außerdem prüft die Landauer CDU, ob sie zivilrechtlich gegen ihren Kandidaten vorgehen wird. Sie hat auch den Ausschluss Schürholts aus der Partei beantragt.