Fenrich würdigte im Namen der Stadträte die Verdienste des Landrats. Kretz stand nahezu ein Jahrzehnt als Landrat an der Spitze des Landkreises Karlsruhe. Angesichts der engen Verflechtungen zwischen Stadt- und Landkreis hob Fenrich die von "gegenseitiger Achtung und Fairness" geprägte Zusammenarbeit mit Kretz hervor. "Stets haben wir an einem Strang gezogen, kollegial, ja sogar freundschaftlich." Kretz habe die Bedeutung der Region Karlsruhe für die nationale und internationale Positionierung früh erkannt. "Er war stets ein wichtiger Motor für die interkommunale Zusammenarbeit. Auch und gerade in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit brachte er sich engagiert ein", so Fenrich in seinem Nachruf.
Hintergründe weiter unklar
Seit 2001 war Kretz im Vorstand der TechnologieRegion als Vertreter der der Landkreise. Gleichzeitig sei er ein bedeutender Verbündeter für die Stadt und für die gesamte TechnologieRegion (TRK) gewesen, wenn es um zentrale Themen wie den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, die zweite Rheinbrücke oder die Magistrale für Europa ging, so Fenrich weiter. "Für mich und für uns war Claus Kretz in vielen regional bedeutsamen Projekten ein wichtiger Partner. Ich denke da beispielsweise an das Zusammenwirken beim KVV oder bei der Messe Karlsruhe, die ohne das Engagement von Claus Kretz in dieser Form nicht zu Stande gekommen wäre."
Trotzdem, so der Oberbürgermeister, sei es der Öffentlichkeit nicht verborgen geblieben, dass Kretz im Laufe der vergangenen Monate "in eine persönlich sehr schwierige Situation geraten war". Ob der Tod des Regionalpolitikers im Zusammenhang mit der Forsthaus-Affäre steht, ist weiterhin unklar. Kretz war deshalb zu Beginn des vergangenen Monats in die öffentliche Kritik geraten. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg geht derzeit von Selbstmord aus. Dennoch wurde zur vollständigen Aufklärung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.