Vor einem Jahr noch das schwere Los gezogen, dieses Jahr wieder optimistisch gestimmt, freuen sich die Pächter auf die Eröffnung des Neubaus. Bisher ist noch nicht all zu viel passiert - hier und da ein paar Sicherheitsvorkehrungen zur Gewährleistung der Stabilität. In den ersten vier Wochen seien zunächst Gründungsbohrungen vorgenommen worden, erzählt der Pächter des Mummelseehotels, Karl-Heinz Müller. Es habe sich herausgestellt, dass der Untergrund instabil ist, sodass in der Zwischenzeit 406 Schotterpfähle zur Stabilisierung des Fundaments installiert wurden. Erst seit Anfang Juni kümmere sich die Firma Teurer um den Rohbau.
Nach und nach nimmt der Neubau Gestalt an, von dem alten Gebäude keine Spur mehr. Dennoch, es werde sich nur minimal etwas verändern - etwas mehr Luxus, etwas moderner - ansonsten bleibe vieles beim Alten, meint Müller. "Es wird auch ein Haus im Schwarzwaldstil sein", sagt er. Schließlich solle der Erholungsort Mummelsee nicht mit einem Fremdkörper befleckt werden. Das Hotel werde sich ideal in die Idylle einfügen. Dieses Mal werde es aber zur Prävention ein Tonziegeldach geben, meint Rupert Rösch, der Vorsitzende der Waldgenossenschaft Seebach, der das Mummelseehotel gehört. "Dass wir jetzt kein Holzschindeldach mehr drauf machen ist logisch", findet Rösch. Das habe den Brand nur zusätzlich gefördert.
"Wir müssen kostentechnisch aufpassen"
3.690 Quadratmeter soll das neue Gebäude umfassen - insgesamt 25 Zimmer mit einer Größe von 28 bis 30 Quadratmeter. Damit seien sie auch "dem heutigen Standard angepasst", bestätigt Müller. Hinzu kämen die Fenster zum See sowie mobilitäts- und kinderfreundliche Zimmer. "Die alten, kleinen Zimmer waren einfach nicht mehr zeitgemäß", denkt er. Eine weitere Erleichterung für Mobilitätseingeschränkte seien der Aufzug sowie die Rampe zum Eingang. Wenn das Geld am Ende noch reiche, käme auch noch ein Wellness- und Beautybereich hinzu. Der Brand, zumindest in der Hinsicht, ein Vorteil, wenn auch ein teurer.
7,5 Millionen kostet alleine das Bauwerk. Hinzu kommt noch eine Million für das Inventar. Das Geld der Versicherung beträgt aber nur 4,78 Millionen. "Wahrscheinlich reicht es nur für zwei Drittel der Kosten", glaubt Rösch. Für den Rest müssten sie ein Darlehen aufnehmen. "Das gibt eine lange Laufzeit", mutmaßt er. 20 Jahre könnten es schon werden. Zusätzlich sei nun die Betriebsunterbrechungsversicherung im April ausgelaufen, bedauert Müller. Das monatlich gezahlte Geld falle nun weg. "Wir müssen kostentechnisch aufpassen", gesteht er. Das nötige Kleingeld erhielten sie bis zur Wiedereröffnung durch die Imbissbude, die Mummelseehütte und den Schwarzwaldladen. Unzufrieden, das sei er bisher noch nicht. Der Mummelsee sei nach wie vor ein beliebtes Anreiseziel. Der Winter werde aber hart. Sie müssten bis dahin gut wirtschaften, um über die Runden zu kommen.