Der Karlsruher SPD-Landtagsabgeordnete bedauert, dass das schon seit etwa einem Jahr existierende Konzept der Musikhochschule Karlsruhe zur Einrichtung eines Musikgymnasiums offenbar nicht verwirklicht werden soll. Dieses sah vor, das neue Musikinternat in den Alltagsbetrieb einer ‚normalen’ Schule zu integrieren.
Das von der Musikhochschule Karlsruhe vorgeschlagenen Konzept plante, die musikalisch hochbegabten Schüler im Musikprofil des Helmholtz-Gymnasiums zu unterrichten. Das Musikinternat selbst sollte in dem landeseigenen Anwesen in der Jahnstraße 11-15 eingerichtet werden, das zwei Gehminuten vom Helmholtz-Gymnasium entfernt liegt.
Trennung nicht nachvollziehbar
Ganz offensichtlich verlange nun aber die baden-württembergische Landesregierung den hochbegabten Musiknachwuchs von den anderen Schülern zu trennen, wie dies zum Beispiel am „Belvedere“ in Weimar der Fall ist oder es die Stadt Stuttgart durch einen eigenen Zug am Eberhard-Ludwig-Gymnasium bei ihrem Modell vorgeschlagen habe.
„Nachvollziehbar ist für mich die geplante vollständige Abtrennung der Hochbegabten von anderen Kindern jedoch nicht“, wundert sich Stober und verweist dabei auf gelungene andere Beispiele in Karlsruhe wie die Hochbegabtenförderung am Bismarck-Gymnasium oder das Otto-Hahn-Gymnasium als Partner-Schule des Olympiastützpunkts Rhein-Neckar und Eliteschule des Fußballs.
Nicht "entweder oder" sondern "sowohl als auch"
„Positiv zu bewerten sei allerdings, dass wir in Karlsruhe nun nochmals die notwendige Zeit bekommen, um dem Land ein neues Konzept zu unterbreiten“, so Stober. Er selbst werde zusammen mit der SPD-Gemeinderatsfraktion in den nächsten Tagen daher sowohl das Gespräch mit der Musikhochschule Karlsruhe als auch dem Badischen Konservatorium als Träger der musikalischen Breitenförderung suchen.
Verwundert zeigte sich Stober allerdings darüber, dass anscheinend nun nur noch ein Musikgymnasium in Baden-Württemberg geplant sei. Bisher sei er davon ausgegangen, dass an den Standorten von allen fünf Musikhochschulen in Baden-Württemberg ein solches Angebot ins Auge gefasst worden sei. Als er von den Stuttgarter Plänen gehört habe, sei es für ihn daher auch erstmal nicht um die Frage Stuttgart oder Karlsruhe gegangen. Die Antwort müsse seiner Ansicht nach hier vielmehr Stuttgart und Karlsruhe lauten.
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