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"Die Aussagen des Rathauses zum Bau einer geplanten Ditib-Großmoschee mit vier Minaretten und einem 'Kulturzentrum' bleiben widersprüchlich und lassen nach wie vor jede Transparenz vermissen", heißt es in einer Pressemitteilung des CDU-Kreisverbands Karlsruhe-Stadt. Die Christdemokraten sehen die Gefahr eines enormen Konfliktpotentials in der Stadt.

CDU fürchtet weitere Moscheebauten in Karlsruhe

"Weder von der Stadtverwaltung noch vom Islamverband Ditib wurden bisher die konkreten Pläne für die geplante Großmoschee mit vier Minaretten und einem 'Kulturzentrum' veröffentlicht, die Vertretern der CDU-Fraktion in einem Gespräch am 9. August gezeigt, aber nicht ausgehändigt wurden. Den Bürgern wird somit bewusst vorenthalten, welche gewaltige Dimension das Projekt haben soll", kritisiert Thorsten Ehlgötz, der CDU-Vorsitzende von Hagsfeld und CDU-Kreisvorstandsmitglied.

Ditib plant nach Aussage der CDU eine Moschee, die den gesamten Ditib-Landesverband mit 65 Gemeinden betreuen soll. Zum anderen führten auch andere muslimische Gemeinden parallel Gespräche mit dem Rathaus über Erweiterungen und Neubauten ihrer eigenen Moscheen in Karlsruhe. So wolle beispielweise die arabischsprachige Annur Gemeinde ihre Moschee in der Pfannkuchstraße durch einen Neubau erweitern. Die CDU fordert in ihrer Pressemitteilung, die Stadt müsse den Bürgern endlich reinen Wein einschenken.

Des Weiteren fürchtet die CDU um den Einfluss von Ditib. "Immer lauter werden inzwischen auch die Bedenken von in Karlsruhe lebenden Migranten in den sozialen Netzwerken. Dies alles zeigt, dass ein Moscheebau in der geplanten Dimension den Boden für enormes Konfliktpotenzial bereitet", so Rahsan Dogan, die integrationspolitische Sprecherin der Karlsruher CDU-Fraktion und CDU-Kreisvorstandsmitglied.

AfD stellt Anfrage an den Karlsruher Gemeinderat

Auch die AfD fordert in einer eigenen Pressemitteilung weitere Informationen von der Stadt. Grundsätzlich lehnt die AfD den Bau einer neuen Moschee in Karlsruhe-Mühlburg ab. Der Bau einer solchen Moschee stelle eine Machtdemonstration des Erdogan-Regimes auf dem Gebiet eines fremden Staates dar und ist daher von allen demokratischen Kräften abzulehnen, so die beiden AfD-Stadträte Marc Bernhard und Paul Schmidt.

Mit einer Anfrage wendet sich die AfD an die Stadtverwaltung. Darin fordern die Stadträte Antworten auf mehrere Fragen: Seit wann seien die Pläne zum Bau der Großmoschee der Stadtverwaltung bekannt? Zu welchem Zeitpunkt sollten die Stadträte informiert werden. Zudem möchte die AfD wissen, warum der Bürgerverein Karlsruhe-Mühlburg nicht über die Pläne informiert worden sei.