Die Kriminalpolizei arbeitet inzwischen mit der 42-köpfigen Sonderkommission "Alb" an der Aufklärung der Tat. Die Ermittler bitten die Bevölkerung, insbesondere aber auch die Anwohner der Kehler Straße, um Zeugenhinweise. Wer in der Nacht auf Dienstag, nach 23 Uhr im Bereich zwischen dem Hauptbahnhof und Dammerstock, verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat, wird dringend gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.
Spur verliert sich bei Weiherfeldbrücke
Den bisherigen Ermittlungen zufolge war die 47-Jährige am Montagabend nach ihrer Arbeit in Pforzheim vom dortigen Bahnhof um 23.17 Uhr mit dem Zug nach Karlsruhe unterwegs, wo sie gegen 23.40 Uhr im Hauptbahnhof auf Gleis 13 eintraf. Auf dem Bahnhofsareal hatte die aus Usbekistan stammende Frau noch einen Bäcker aufgesucht und ging dann offenbar vom Südeingang zu Fuß die Schwarzwaldstraße entlang bis zur Weiherfeldbrücke in Richtung ihrer Wohnung, wo sich ihre weitere Spur verlor, heißt es im Polizeibericht.
Nachdem die alleinerziehende Mutter zweier Kinder am Dienstagnachmittag nicht zu ihrer Arbeit erschienen war, hatten die Angehörigen Vermisstenanzeige erstattet. Die noch am selben Abend durchgeführten Suchmaßnahmen von Schutz- und Kriminalpolizei unter Einsatz eines Polizeihubschraubers mussten gegen 23.15 Uhr ergebnislos eingestellt werden. Im Rahmen der am Mittwochmorgen fortgesetzten Suche unter Einbeziehung von zusätzlichen Kräften der Bereitschaftspolizei wurde die Vermisste letztlich im Bereich der Kehler Straße in hüfttiefem Wasser der Alb liegend gefunden.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren - Polizei sucht nach Zeugen
Derzeit laufen die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei unter Einbeziehung eines Rechtsmediziners auf Hochtouren. Neben der Spurensicherung durch Kriminaltechniker sind nach wie vor umfangreich angelegte Suchmaßnahmen starker Polizeikräfte entlang der Alb nördlich von Dammerstock im Gange, lässt die Polizei verlauten. Erneut sei hierzu am Mittwochnachmittag ein Polizeihubschrauber im Einsatz gewesen. Zeugenhinweise werden beim Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0721/939-5555, oder auch am vertraulichen Telefon unter 0721/939-6666 entgegengenommen.
Aktualisierung 19. Dezember: Zeugen sollen Schrei gehört haben
Nach Auskunft der Polizei Karlsruhe wird die tote 47-Jährige heute obduziert. Auch sind bei der Polizei seit Mittwoch bereits einige Hinweise eingegangen. Ein Zeuge hatte offenbar am frühen Montagmorgen im Bereich der Weiherfeldbrücke eine Person mit einem Fahrrad gesehen, die sich dort aufhielt. Ein weiterer Zeuge hat dann am späten Montagabend auf derselben Fußgängerbrücke eine männliche Person in Nähe eines Fahrrades gesehen, die sich dort aufhielt. Eine nähere Beschreibung dieser beobachteten Personen war den Zeugen nicht möglich.
Darüber hinaus haben zwei weitere Zeugen in der Nacht zum Dienstag einen Schrei gehört. Naheliegend wäre hier, dass dieser von der Frau stammte, als sie von dem nach wie vor unbekannten Täter angegangen wurde. Die Ermittler schließen aber auch nicht aus, dass sich weitere Passantinnen in derselben Nacht mit Angriffen oder anderweitigen Kontakten einer unbekannten Person konfrontiert sahen. Zu den Beobachtungen bittet die Soko "Alb" um weitere Hinweise aus der Bevölkerung.
Zudem wurden aktuell zwei Gartenhauseinbrüche in der Kleingartenanlage "Im Eschwinkel" angezeigt, die allerdings auch schon Tage oder gar Wochen zurückliegen könnten. Hierzu sind die Ermittlungen noch im Gange. Weiteren Aufschluss erhoffen sich die Ermittlungsbehörden aus dem Ergebnis der für Donnerstagnachmittag anberaumten Obduktion der Getöteten. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst Karlsruhe rund um die Uhr unter 0721/939-5555 entgegen. Vertrauliche Angaben sind unter 0721/939-6666 möglich.
Aktualisierung 20. Dezember: Polizeitaucher im Einsatz
Wie die Polizei bekannt gibt, ist die 47-jährige Frau offenbar Opfer einer Sexualtat geworden. Nach dem vorläufigen Ergebnis der am Donnerstag durchgeführten Obduktion wurde die Frau erdrosselt. Die Polizei schließt anhand der Untersuchung definitiv aus, dass die Mutter zweier Kinder ertrunken sein könnte. Darüber hinaus lägen deutliche Anhaltspunkte vor, die für eine sexuelle Motivation des noch unbekannten Täters sprechen.
Derzeit werden mit Hockdruck seitens der Ermittlungsbehörden weitere Spurenabgleiche und Auswertungen betrieben. Bei einem am Donnerstag durchgeführten Taucheinsatz entlang der Alb bei Dammerstock sind Beamte der Wasserschutzpolizei auf persönliche Gegenstände der Getöteten gestoßen. Der Rucksack der 47-Jährigen war bereits bei den am Mittwoch durchgeführten Suchmaßnahmen am Albufer entdeckt und sichergestellt worden. Nach wie vor fehlt indessen das Handy des Opfers der Marke "HTC" mit weißer Schale.
Am Freitag wurden die Suchmaßnahmen in der Umgebung des Fundortes der getöteten Frau mit Hilfe von Polizeitauchern fortgesetzt. Es sollen auch weitere Zeugenhinweise beim Kriminaldauerdienst eingegangen sein, die allerdings zunächst noch ausgewertet werden müssen.
In diesem Zusammenhang bittet die Sonderkommission "Alb" um weitere Hinweise aus der Bevölkerung über verdächtige Wahrnehmungen. Aber auch beim Auffinden von Gegenständen, wie beispielsweise des noch gesuchten weißen Handys, bittet die Kripo umgehend um Nachricht an den Kriminaldauerdienst unter 0721/939-5555.