Fast jeden Tag saß ich in der siebten Klasse vor dem Computer und habe meine Freunde "gegruschelt", ihnen Nachrichten geschickt oder einfach nur den "Buschfunk" durchgelesen. Alle, die schon mal bei SchülerVZ waren, wissen, wovon ich rede. Aber jetzt steht der "Tod" des sozialen Netzwerks kurz bevor, und ich frage mich: War das die vielen Stunden wert?
Seit Mark Zuckerbergs "Facebook" weltweit in den letzten Jahren immer poulärer geworden ist, ist die Zahl der SchülerVZ- Benutzer auch in meinem Freundeskreis stark gesunken.Viele haben ihren Account auf SchülerVZ deaktiviert oder ganz gelöscht. Ich selbst war seit mehreren Jahren, bis heute, nicht mehr auf der Seite und meine Verwunderung war groß, als ich das neue Layout des sozialen Netzwerks gesehen habe.
Das "neue" SchülerVZ- Wirklich eine Verbesserung?
Der grelle pinke Hintergrund, früher ein Markenzeichen von SchülerVZ, ist verschwunden. Stattdessen eine weiße blanke Seite mit einem Balken in türkis, das stark dem Facebook-Blau ähnelt. Die leicht graue Schattierung und die verschiedenfarbene Schrift unter besagtem Balken konnte meine Enttäuschung kaum wettmachen. Der "Buschfunk" wurde umbenannt und heißt nun, wie bei Facebook, einfach nur "Pinnwand" und der Name der Chatbox, der ehemalige "Plauderkasten", wurde geändert in "Chat".
Das SchülerVZ hat sich zu einem zweiten, kleinerem Facebook entwickelt. Die Teile, die SchülerVZ zu dem gemacht haben, was es mal war, wurden komplett geändert. Dadurch hat das Netzwerk seinen speziellen Charme, der früher so viele Jugendliche angelockt hat, verloren.
Der "Mord" am Schülerverzeichnis
"Wir machen's kurz: Es ist vorbei." So teilte die SchülerVZ-Zentrale den noch verbliebenen Mitgliedern den "Mord" an dem sozialen Netzwerk mit, und ich beginne, darüber nachzudenken, was ich mit SchülerVZ alles "erlebt" habe.
Mein eigener fiktiver Garten, der früher ordentlich gepflegt war, ist jetzt total verkommen. Mit vielen von meinen Online-Freunden habe ich kaum noch Kontakt, viele Profile existieren gar nicht mehr. An Großteile der Gruppen, in denen ich auf SchülerVZ Mitglied bin, erinnere ich mich überhaupt nicht mehr. Mein Profilbild ist bereits so alt, dass ich es schon längst vom meinem Rechner gelöscht habe.
Mein Profil auf SchülerVZ ist schon seit langem "tot", obwohl es das Verzeichnis als solches noch gab. Das Ende des sozialen Netzwerkes Ende April wird nicht viele Leute betreffen, da SchülerVZ bei den meisten Jugendlichen ohnehin keine große Rolle mehr spielt. Und für die, die ohne das soziale Netzwerk nicht auskommen, gibt es ja immer noch den großen Bruder - MeinVZ.