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Malsch: Mitschuld am Unglück?

Malsch

Mitschuld am Unglück?

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    Der Bruder des Opfers, der bisher als Schnittstellezur Öffentlichkeit fungiert, betrachtet die Angelegenheit mittlerweile als eine "Frage der Gerechtigkeit", wie er es gegenüber ka-news formuliert. Die Dissonanz zwischen der Polizei und den Angehörigen des Gestorbenen wird beispielhaft in der unterschiedlichen Darstellung ein und derselben Situation deutlich.

    "Es geht uns nur um Fairness!"

    Der Bruder des Opfers, der sich auf Schilderungen seiner Schwägerin stützt, berichtet, dass sein Bruder durch einen Polizisten in vollem Lauf mit beiden Händen unvermutet aus dem Hinterhalt umgestoßen worden sei. Die Staatsanwaltschaft hingegen spricht von einem Stoß vor die Brust.

    Weiter berichtet der Bruder des Beklagten, der auf Anraten zukünftig nur noch über seine Anwälte mit der Öffentlichkeit kommunizieren will, dass "von einem Fluchtversuch keine Rede sein kann", des Weiteren habe eine "gewalttätige Auseinandersetzung" nie stattgefunden. Das Opfer sei zu 50 Prozent behindert und Frühinvalide gewesen. "Alkohol ist Alkohol, keine Frage", so der Bruder. Es sei ihm wichtig, dass für ihn die Schuldfrage keine einseitige Angelegenheit ist: "Es geht uns nur um Fairness!"

    Ist ein Beamter über das Ziel hinaus geschossen?

    Aktuellen Pressemitteilungen der Staatanwaltschaft Karlsruhe zufolge "gibt es keine objektiven Anzeichen für ein Fehlverhalten der beteiligten Beamten. Nach dem Ergebnis der durchgeführten Obduktion waren die durch den Sturz auf die Straße zugezogenen Kopfverletzungen ursächlich für den Tod des 52-Jährigen. Es wurden keine Spuren anderer äußerer Gewalteinwirkung festgestellt." Soweit das vorläufige Ergebnis der Obduktion.

    "Gleichwohl gehen die Ermittlungsbehörde aufgrund der Angaben der Ehefrau des 52-Jährigen auch der Frage nach, ob der zweite Polizeibeamte über das erforderliche Maß hinaus gehandelt hat, als er zur Unterstützung seines Kollegen den Autofahrer am Verlassen der Kontrollstelle hinderte und ihm hierzu einen Stoß vor die Brust versetzt haben soll", heißt es weiter in der aktuellen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe.

    Fieberhafte Suche nach weiteren Zeugen

    Wie von Kriminalhauptkommissar Uwe Herzel zu erfahren war, seien die laufenden Ermittlungen des zuständigen Dezernats in vollem Gange. Übrigens ein Procedere, das nach derlei Vorfällen automatisch initiiert wird. Darüber hinaus seien die Ermittler auf der "fieberhaften" Suche nach weiteren Zeugen. Zuvor hatte sich eine Frau zu Wort gemeldet, die den Vorfall eine gewisse Zeit beobachtet habe, und welche die Darstellung der Polizei stütze, so Uwe Herzel.

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