Klettern liegt im Trend und wird ab 2020 sogar olympisch sein. Die Nachfrage wächst - so auch in Karlsruhe. Die DAV-Sektion der Fächerstadt verzeichnete laut einer Bestandserhebung des Badischen Sportclubs Nord vom Juli dieses Jahres 7.177 Mitglieder. Damit gehört der Alpenverein hinter dem Karlsruher Sportclub (KSC: 7.351 Mitglieder) und dem SchwimmClub Karlsruhe (SSC: 7.180 Mitglieder) zu den drei mitgliederstärksten Vereinen in Karlsruhe.
"Vor 30 Jahren noch eher eine Randerscheinung"
Besonderes Interesse kommt dem Bouldern, dem Klettern ohne Absicherungsseil in Absprunghöhe, zu. Der Boulder-Bereich des DAV ist mit 70 Quadratmetern Bodenfläche und 100 Quadratmetern Kletterfläche recht klein bemessen und kann die gestiegene Nachfrage nicht mehr abdecken. "Vor 30 Jahren war der DAV noch eine Randerscheinung, inzwischen hat er sich aber ins Zentrum gekämpft", erläutert Peter Zeisberger. der zweite Vorsitzende des DAV, im Rahmen des Spatenstichs am Donnerstag.
In Anwesenheit von Bürgermeister Wolfram Jäger, der DAV-Vorsitzenden Susanne Schätzle, Peter Zeisberger, Bernd Kielburger (Vizepräsident des Badischen Sportbunds Nord), dem Architekten Rainer Strittmacher sowie Vereinsmitgliedern wurde der Baubeginn des auf rund 900.000 Euro summierten Hallenanbaus gefeiert.

Eröffnung im Frühjahr
Ein Jahr lang wurde das Bauvorhaben von einen "Hallenteam", bestehend aus DAV-Mitgliedern auf ehrenamtlicher Basis geplant. "Wir rechnen mit einer Fertigstellung des Rohbaus im November und einer Eröffnung der Halle im Frühjahr 2018", erklärt Kielburger. Neben einer über 400 Quadratmeter großen Boden- sowie Kletterfläche, wird der Neubau auch eine Seilkletter-Übungswand, eine Krabbelkletterwand mit Rutschen sowie einen Trainingsbereich für die Wettkampf- und Gebirgsgruppen beinhalten.

Außerdem soll es einen direkten Durchgang zwischen dem Neubau und dem bestehenden, 14 Jahre alten Sektions- und Kletterzentrums geben. Dieses Zentrum beinhaltet bereits neben der erwähnten 100-Quadratmeter-Boulderfläche auch eine über 660 Quadratmeter große und knapp über zwölf Meter hohe Kletterhalle ("Art of Climbing") sowie die Geschäftsstelle des DAV, eine Fachbücherei und Seminarräume.

Keine Schließung während der Bauphase
"Durch den neuen Hallenanbau wird diesem Trendsport neuer Boden gegeben und es kann etwas großartiges entstehen", so Wolfram Jäger. Dass der Sport in der Fächerstadt stets ein großes Thema sei, bekräftigen laut Jäger die 240 Karlsruher Sportvereine. Eine Erweiterung der Angebote, besonders für die Jugend, sei daher zukunftsorientiert und komme der Gesundheit und Fitness der Karlsruher Bevölkerung zu Gute.
Einen "Boom" nach der Eröffnung des Hallenanbaus prognostiziert Susanne Schätzle. "Wir nehmen die Herausforderung für die Stadt Karlsruhe an, einen Anlaufpunkt zu haben zu dem die Menschen gerne hingehen", erklärt die erste DAV-Vorsitzende.
Trotz den Baumaßnahmen soll es laut DAV zu keiner Schließung des Sektions- und Kletterzentrums während der Bauarbeiten des Hallenanbaus kommen. "Das Bauvorhaben soll den Kletterbetrieb in der bestehenden Halle kaum bis gar nicht beeinträchtigen, so DAV-Pressesprecherin Isabel Dorner.

Die Sektion Karlsruhe im Deutschen Alpenverein wurde 1870 gegründet und feiert 2020 ihr 150. Bestehen.