Im Berufsverkehr sind die Karlsruher Bahnen bis auf den letzten Platz gefüllt und Menschen stehen gedrängt in den Gängen. Fahrräder haben da keinen Platz mehr, und so ist ihre Mitnahme in den Beförderungsbestimmungen des KVV zwischen 6 und 9 Uhr morgens verboten. Diese Regel bleibt auch weiterhin bestehen, aber der KVV um Geschäftsführer Walter Casazza hat nun eine Möglichkeit vorgestellt, diese Beschränkung zu umgehen: Falträder.
Karlsruhe bietet Faltrad-Service als vierte Stadt in Deutschland
"Uns ist damit ein wichtiger Lückenschluss zwischen dem Rad- und dem Bahnverkehr gelungen", freute sich Casazza am Montag bei der Vorstellung des Services im Infopavillon K. "Wir stellen damit eine Rundumversorgung für unsere Kunden bereit, wir bieten eine geschlossene Mobilitätskette", so der Geschäftsführer weiter. Denn wer im Besitz eines Falt- oder Klapprades sei, müsse nicht mehr das Fahrzeug wechseln, sondern könne es platzsparend und bequem mit in die Bahn nehmen.
Für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Baden-Württemberg um den stellvertretenden Landesvorsitzenden Volker Gardain bedeutet der neue Service für Radfahrer in Karlsruhe einen Ausbau des Images als "Fahrradstadt". Nach München, Hamburg und Stuttgart sei Karlsruhe nun die vierte Stadt in Deutschland, die so ein Angebot bereitstelle - weitere Städte sollen bereits ihr Interesse bekundet haben. "Ein Faltrad bietet eine ganze Bandbreite an Vorteilen. Man gewinnt viel Flexibilität und diebstahlsicher ist das Rad auch, wenn man es überall mit hinnehmen kann", sagte Gardier.
"KVV tritt damit aktiv an die fahrradbegeisterten Kunden heran"
Falträder sind in den Beförderungsbestimmungen des KVV zwar nicht als Fahrräder definiert, dürfen also rein rechtlich mitgenommen werden. Ältere Modelle seien aber oftmals nicht platzsparend genug und könnten daher nicht immer als "Gepäckstück" angesehen werden. Bei modernen Falträdern sei das kein Problem, bekräftigte Casazza. Für interessierte Fahrgäste bietet der KVV deshalb das ADFC-KVV-Faltrad an, dass bei acht regionalen Fahrradhändlern zu einem Sonderpreis erworben werden kann. Neben einem Rabatt auf das Fahrrad gibt es nach KVV-Informationen 50 Euro Ermäßigung für Neukunden eines KVV-Abos. Der Fahrrad-Club unterstützt das Umsteigen auf das Faltrad zudem mit einer Jahresmitgliedschaft und einer Radkarte für die Region rund um Karlsruhe. Die Erstinspektion der Zweiräder ist kostenlos.
"Der KVV tritt damit aktiv an die fahrradbegeisterten Kunden heran", betonte Casazza. Das ADFC-KVV-Faltrad sei in wenigen Sekunden fahrbereit und genau so schnell zusammengefaltet. Mit 14 Kilo Gewicht könne das Rad dann bequem in die Bahn getragen und dort abgestellt werden, so Casazza weiter. Seit Oktober 2012 vermietet der KVV zudem Elektro-Räder in der Fächerstadt. Wie Casazza auf Nachfrage von ka-news mitteilt, zeigt sich das Unternehmen mit der Nachfrage seiner Kunden sehr zufrieden.
Informationen zu den Falträdern und den Verkaufsstellen kündigt der Verkehrsverbund für seine Webseite www.kvv.de an.
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