Der Stadtverband Karlsruhe des Deutschen Gewerkschaftsbund kritisiert die von der großen Koalition im Bundestag geplanten Ausnahmen bei der Mietpreisbremse. Gerade in Großstädten wie Karlsruhe wird es für die Bewohner spürbar schwerer, bezahlbaren Wohnraum zu finden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die aktuellen Planungen des Bundesjustizministeriums werden viele der offenkundigen Probleme nicht lösen. "Eine Mietpreisbremse, die den Namen verdient, hätten wir uns anders vorgestellt", so der Vorsitzende des DGB Stadtverband Dieter Bürk. Die Beschränkung auf Bestandswohnungen und Ausnahmen bei umfangreichen Sanierungen ließen eine Mietpreisbremse von vorne herein wirkungslos werden. "Ähnlich wie beim Mindestlohn", so Bürk weiter, "wird eine prinzipiell gute Idee bis zur praktischen Wirkungslosigkeit auf der Verhandlungsbank der großen Koalition zerstückelt."
Auch in Karlsruhe sei die Verdrängung alteingesessener, finanzschwächerer Schichten aus urbanen Innenstadtquartieren an den Stadtrand durch Besserverdienende bemerkbar. Es sind gerade die sogenannten "umfangreichen Sanierungen" und die hochpreisigen Neubauten, die solche Prozesse in hohem Maße vorantreiben, befindet der Deutsche Gewerkschaftsbund Nordbaden.