Eine Power-Frau ist die Karlsruherin auch nach ihrer Pensionierung. Nach jahrelanger Tätigkeit als Ministerialdirigentin im Bundesministerium für Wirtschaft in Bonn und Berlin, will Frau Büchner-Schöpf nicht einfach auf Null schalten. Sie ist beratend tätig und außerdem in einigen Kuratorien aktiv: im Haus der deutschen Geschichte in Bonn, im Institut der Deutschen Wirtschaft, Berlin, in der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, Stuttgart, sowie im Vorstand der Badischen Bibliotheksgesellschaft Karlsruhe und in Ausschüssen der hiesigen Industrie- und Handelskammer.
1989 gründete die Karlsruherin den nach ihrer Mutter, der früheren Stadträtin Melitta Schöpf, benannten Seniorenbesuchsdienst, "weil mir die Situation kranker alter Menschen in Heimen besonders am Herzen liegt".
Beschreiben Sie sich mit drei Worten:
Wissbegierig, kommunikativ, couragiert.
Was ist Ihre größte Stärke?
Engagement.
Was ist Ihre größte Schwäche?
Ungeduld.
Was war als Kind oder Jugendlicher Ihr Traumberuf? Haben Sie damals jemals daran gedacht, das zu werden, was Sie heute sind?
Diplomatin. Ja, in doppelter Hinsicht: im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, wo ich über 30 Jahre arbeitete, hatte ich eine sehr international ausgerichtete Tätigkeit – aber schon von früh auf war es für mich klar, dass ich eines Tages Inhaberin des Modehauses Schöpf sein würde.
Was würden Sie im Leben gerne noch erreichen?
Dass Karlsruhe ohne zu große Belastungen der geschäftswelt zu erträglichen Verkehrsverhältnissen auf der Kaiserstraße findet.
Was nervt Ihre/n Partner/in am meisten an Ihnen?
Ich feiere lieber als er.
Auf welchen Gegenstand möchten Sie im Leben nicht verzichten?
Auf die Andenken von meinen Eltern, weil ich an ihnen hänge.
Wen würden Sie gerne auf den Mond schießen?
Alle Fanatiker, weil ich der Auffassung bin, dass Fanatismus – gleich welcher Richtung – schon viel Unglück über die Menschheit gebracht hat.
Welcher Mensch beeindruckt Sie?
Am meisten hat mich meine Mutter beeindruckt: Sie war eine sehr mutige, außerordentlich kluge, fortschrittliche, warmherzige und verlässliche Frau.
Welche Musik (Interpret und Titel) und welcher Film haben Sie am meisten beeindruckt?
Die Oper „Cosi fan tutte“ von Mozart, dirigiert von Daniel Barenboim, inszeniert von Doris Dörrie (Staatsoper Unter den Linden, Berlin). Der Film „Casablanca“.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Hans-Olaf Henkel „Die Ethik des Erfolgs“.
Sie werden als Tier geboren. Als welches?
Elefant.
Sie tauschen einen Tag mit einer Person des anderen Geschlechts - wer wäre das?
Mein Mann – weil ich dann wenigstens eine Ahnung hätte, wer ich bin.
Was finden Sie an Karlsruhe reizvoll?
Das viele Grün, in der Hoffnung, dass nicht weitere Bäume der Verkehrsplanung zum Opfer fallen.
Was würden Sie an Karlsruhe ändern, wenn Sie Oberbürgermeister/in wären?
Kaiserstraße entlasten durch Verlagerung von überregionalen Stadtbahnlinien, Süderweiterung voranbringen, Vermeidung weiterer Bausünden wie Bahnhofsvorplatz und Festplatzbebauung (Kongress-Hotel).
Welches sind die markantesten Karlsruher / deutschen Köpfe?
Friedrich Weinbrenner (Architekt z. B. des Marktplatzes); Johann-Peter Hebel.
Sie leben in einem anderen Land. Welcher Grund könnte Sie dazu bewegen beziehungsweise davon abhalten, nach Deutschland einzuwandern?
Nach Deutschland würde ich eventuell kommen, weil es mein Heimatland ist. Abhalten könnte mich, dass es in unserem Land viele Verkrustungen, einen grossen Reformstau und – was die Stellung von Frauen anlangt – noch viele Vorurteile gibt.
Es geht um das Glück der Republik. Welche Person, Gruppierung oder Idee sollte mehr Einfluss gewinnen?
Zivilcourage und Eigenverantwortlichkeit sollten stärker entwickelt werden.
Wie und wo möchten Sie sterben?
Gelassen, schmerzlos und zuhause.
Kommen Sie in den Himmel oder in die Hölle?
Hoffentlich in den Himmel.