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Karlsruhe: Meinungen zum "Fest"

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Meinungen zum "Fest"

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    "Für mich war es das erste 'Fest' als Vorsitzender des veranstaltenden Stadtjugendausschusses. Dementsprechend freue ich mich, dass es offenkundig wieder ein 'Familien-Fest für alle' war. Persönliche Highlights waren für mich beispielsweise, dass Gentleman am Freitagabend dem Regen getrotzt hat. Auch Faithless waren wieder großartig." Die Band um Frontmann Maxi Jazz habe übrigens schon für weitere Auftritte zugesagt, offenbart Klinger: "Das unbeschreibliche Gefühl, was einen befällt, wenn man die Hauptbühne entert, macht anscheinend auch vor Superstars nicht Halt." Klinger hatte in seiner Funktion als Vorsitzender des Stadtjugendausschusses selbst mehrere Auftritte auf der größten "Fest"-Bühne, und nutzte diese auch, um persönliche Anliegen vorzubringen.

    "Es ist ein Wahnsinnsgefühl, vor den Massen da oben zu stehen. Jetzt weiß ich endlich, warum die Künstler immer so beeindruckt sind. Xavier Naidoo etwa war richtig bewegt, das geht wirklich jedem Künstler so", schwärmt Klinger und ergänzt: "Die speziellen Ansprachen waren mir wichtig, es erschien mir das richtige Forum dafür."

    "Das 'Fest' ist jedes Jahr ein echtes Erlebnis"

    So erfuhr das Publikum des Klassik-Frühstücks neben sozialen Themen auch von der Gründung eines Fördervereins des Stadtjugendausschusses. Dessen Ziel soll unter anderem sein, Gesellschaftsveranstaltungen zu organisieren, welche die Stadt Karlsruhe nicht realisieren kann. "Oberbürgermeister Heinz Fenrich ist übrigens Gründungsmitglied, und jeder kann durch einen Mitgliedsbeitrag von 50 Euro die Aktionen des Fördervereins unterstützen", betreibt Klinger ein wenig Werbung in eigener Sache. "Das Motto der Fächerstadt 'Karlsruhe. viel vor. viel dahinter' ist durch die Bühnen-Hügel-Konstellation schön dokumentiert worden, und im Zuge der Bewerbung Karlsruhes zur europäischen Kulurhauptstadt 2010 lässt sich eines abschließend eindeutig sagen: Am Wochenende waren wir wirklich die Kulturhauptstadt!"

    Marc Stahl (Foto: ka-news)

    Auch die repräsentative Karlsruher Bevölkerung teilt die Begeisterung für das Spektakel in der "Klotze", mischt jedoch auch einige kritische Stimmen bei. "Das 'Fest' war wie immer supervoll, die Atmosphäre war gut, insgesamt war das wieder eine runde Sache", verlautbart die Volkswirtschaftsstudentin Charlotte Klempt. In die gleiche Kerbe schlägt auch der Wirtschaftswissenschaftler Marc Stahl: "Ich finde einfach toll, dass das 'Fest' immer noch umsonst ist. Beklagen kann ich mich auch wegen der kolportierten Überfüllung nicht. Ich kam spät, habe aber trotzdem noch einen guten Platz gefunden. Ein Dank geht ausdrücklich an die Organisatoren", schließt der Karlsruher Student ab. "Es ist jedes Jahr ein Erlebnis."

    "Die Bekanntheit des 'Fests' hat auch Nachteile"

    Wolfgang Kempf (Foto: ka-news)

    Die von einigen Besuchern angesprochene latent aggressive Stimmung kann Informatikstudent Markus Hermann indes nicht bestätigen. "Ich war am Freitag nur kurz da, es war zwar ziemlich voll, von Aggressionen habe ich persönlich aber nichts mitbekommen." Aussendienstarbeiter Wolfgang Kempf scheint sogar Gegenteiliges wahrgenommen zu haben: "Ich war am Freitagabend anwesend, und es war alles sehr friedlich und positiv. Überrascht war ich allerdings über die schiere Masse der Besucher, Musik oder Stimmung hat das aber nicht beeinträchtigt. Mein persönlicher Höhepunkt war der Auftritt von Gentleman. Als einzigen Kritikpunkt setze ich die langen Anstehzeiten an, hier wird man sich zukünftig etwas überlegen müssen."

    Tilman Walter, Informatikstudent und als "Tonic"-DJ ein Szenekenner, hat ebenfalls eine mehrschichtige Meinung zum "Kult"-Ereignis "Fest". "Die Bands und Künstler waren durchweg gut. Allerdings muss ich sagen, dass einfach zu wenig Kassen da waren. Es artete teilweise in ein 'Mega-Anstellen' aus", beschreibt der Karlsruher seine persönlichen Eindrücke. "Dass das Eingezäunte mich stört, ist wohl eher ein privater Kritikpunkt. Allerdings kommt es mir schon seit Jahren so vor, als seien besuchermäßig die Kapazitäten des 'Fests' längst erreicht." Natürlich ziehe die Veranstaltung vom Bekanntheitsgrad her inzwischen weite Kreise. Auch aus Freiburg seien extra Bekannte gekommen, "um sich Bands anzuschauen, die man woanders mittlerweile teuer bezahlen muss. Eben ein Vor- und Nachteil des Karlsruher 'Fests'", zieht der Mittzwanziger Bilanz.

    Eintrittsgeld als Schritt in die richtige Richtung

    Claudia Mai (Foto: ka-news)

    Eine klar differenzierte Meinung hat Hausfrau Claudia Mai als Besucherin des "Fests" 2004: "Es waren einfach zu viele Menschen. In Zukunft dürfen einfach nicht mehr so viele Besucher eingelassen werden, auch wenn mich dabei persönlich das Pech ereilt. Glücklicherweise ist bis jetzt noch nichts Gravierendes passiert", verleiht sie ihrer Meinung Ausdruck. Ein Eintrittsgeld sei auf Dauer wohl die einzige Lösung, die Massen zu begrenzen. Hallen würden bei Überfüllung ja auch geschlossen. "Hier stehen die Veranstalter in der Pflicht, ihrer Verantwortung gerecht zu werden", so Claudia Mai. "Natürlich war das 'Fest' aber auch dieses Jahr wieder wunderschön", leitet die Karlsruherin den positiven Teil ihres Fazits ein. "Es ist toll, was alles angeboten wird. Der Sportpark, das sonntägliche Klassikkonzert sowie - natürlich - das Kinderprogramm sind jedes Jahr meine persönlichen Höhepunkte.

    Musikalisch waren die 'Helden' top." Einen Missstand schreibt sie den Festbesuchern abschließend noch ins Stammbuch: "Die Müllberge rund um das 'Fest'-Gelände sind wirklich asozial. Manche Leute sollten endlich anfangen, sich wie zivilisierte Menschen zu benehmen, anstatt ihre Glasflaschen am Eingang einfach in die Ecke zu werfen."

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