Skatepark, Dirtbike-Strecke, Zirkustraining - seit 2008 findet sich angrenzend an das Gelände des Otto-Dullenkopf-Parks an der Wolfartsweierer Straße das "Aktions- und Zirkusbüro" des Stadtjugendausschusses. Kinder können hier verschiedene Spiel- und Bewegungsangebote wahrnehmen - das kommt gut an.

Erweiterung Otto-Dullenkopf-Park
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Daher soll das Aktions- und Zirkusbüro künftig mehr Platz erhalten. "Die anhaltend hohe Nachfrage an Angeboten für Kinder und Jugendliche macht es notwendig, die Nutzung des Areals dauerhaft für soziale Zwecke zu öffnen", begründet die Stadt den geplanten Umbau in dem Bebauungsplan, der im Mai dem Gemeinderat zur Diskussion vorgelegt wurde.

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Dort, wo der Lkw steht, soll der Zirkus Macceroni künftig sein neues Zuhause bekommen. | Bild: ka-news.de

Darin ist auch festgehalten, wie das Spielparadies für Kinder künftig aussehen könnte. Die größte Änderung dabei: An seinem jetzigen Standort in der südwestlichen Ecke des Otto-Dullenkopf-Parks wird der Zirkus seine Zelte abbrechen müssen - und das wortwörtlich.

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Ein großer Umzug steht allerdings nicht bevor: Geplant ist, dass das Aktions- und Jugendbüro die bisher gewerblich genutzten Bestandsgebäude, die an dessen Gelände angrenzen und entlang der Wolfartsweierer Straße - gegenüber der neuen Integrierten Leitstelle (ILS) - verlaufen, zum Teil mitbenutzen wird.

Vorderseite DB-Gebäude in Blickrichtung B10.
Vorderseite DB-Gebäude in Blickrichtung B10. | Bild: ka-news.de

Wo sich also aktuell noch eine Prüfstelle der Dekra und ein Busdepot befinden, sollen künftig Zirkusvorstellungen und andere Bewegungsangebote stattfinden können.

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Noch schwer vorstellbar: Hier könnten in ein paar Jahren Kinder toben. | Bild: ka-news.de

Hierfür muss sich das noch zum größten Teil mit betonierten Freiflächen überzogene Gelände allerdings verändern: Ein Teil des Langgebäudes, aktuell als Wagenhalle genutzt, soll abgerissen werden. Der Betonboden wird nach Angaben des Bebauungsplans teilweise entsiegelt, um eine größere Rasenfläche zu schaffen. Die vorhandenen Bäume und Büsche sollen erhalten bleiben und im östlichen Teil des Geländes mit einem Spielplatz ergänzt werden.

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Das lange Gebäude wird zum Teil abgerissen. An seine Stelle tritt eine Grünfläche. | Bild: ka-news.de

Zum Lärmschutz vor dem Verkehr der angrenzenden Wolfartsweierer Straße und dem Ostring wird der Erdwall, der sich bisher bereits entlang des Ostrings aufhäuft, auch entlang der Wolfartsweierer Straße errichtet. Zudem wird der Großteil der Fläche, die später durch das Aktions- und Zirkusbüro genutzt wird, mit einer maximal zehn Meter hohen Mauer umgeben. Kosten des Bauprojekts: Insgesamt rund 4,6 Millionen Euro.

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Die Lärmschutz-Wälle entlang des Ostrings (links im Bild) werden künftig entlang der Wolfartsweierer Straße weitergeführt. | Bild: ka-news.de

Bis es auf dem Geländer allerdings so richtig losgehen kann, wird es voraussichtlich noch ein paar Jahre dauern. Der Grund: Sollte auf der Baustelle entlang der Stuttgarter Straße, die seit 2017 auf dem Gelände der ehemaligen Kleingärten besteht, Bodenabbau anfallen, könnte dieser bis zu seiner Verwertung bis spätestens zum 31. März 2026 auf der versiegelten Fläche des Geländes - also auf dem Betonboden - zwischengelagert werden.

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So wie aktuell die Erdhügel der Kombi-Baustelle, könnte hier bis 2026 auch der Aushub der Stuttgarter Straße zwischengelagert werden. | Bild: ka-news.de

"Lagermenge und Haldenhöhe sollen auf 55.000 Kubikmeter beziehungsweise fünf Meter begrenzt werden", heißt es im Bebauungsplan der Stadt dazu. Noch bis Ende Januar 2021 lagert dort aktuell der Erdaushub aus dem Kriegsstraßentunnel der Kombilösung.

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Ein weiterer Faktor, der bei der zeitlichen Umsetzung eine Rolle spielen könnte: "Der komplette Bereich des Planungsgebietes ist als bombardierte Fläche verzeichnet und weist Verdachtspunkte für Bombentrichter auf."

Rückseite DB-Gebäude in Blickrichtung B10.
Rückseite DB-Gebäude in Blickrichtung B10. | Bild: ka-news.de

Das bedeutet: Bevor die ersten Bagger anrollen können, muss das Gelände auf mögliche Schadstoffe im Boden untersucht werden - so wie es auch an der Stuttgarter Straße der Fall war. Kostenpunkt für diese sogenannte "erforderliche Altlastensanierung": Zirka 3,6 Millionen Euro - und damit rund 78 Prozent der Gesamtkosten für das Bauprojekt.

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Ob das den Zeitplan tatsächlich nach hinten wirft und wie dieser genau aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Eine Anfrage an die Stadt Karlsruhe dazu blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Mit der Zustimmung des Gemeinderats zum Bebauungsplan ist die größte Hürde aber genommen: Dem Bauprojekt steht faktisch nichts mehr im Wege.

 

 
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