"Am vergangenen Wochenende wurden zwei neue Masernfälle in der Mackensen-Kaserne entdeckt", erklärt der Leiter der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA), Martin Steffens im Rahmen eines Vor-Ort-Termins mit Vertretern der CDU-Fraktion auf dem ehemaligen Militärgelände im Nordosten der Fächerstadt.
Großteil der Asylbewerber geimpft
Die beiden Erkrankten wurden direkt in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Quarantäne des Geländes wurde verlängert. Ursprünglich sollte sie am Montag, den 16. März aufgehoben werden, nachdem bereits Anfang März drei Masernfälle bekannt wurden.
Seitdem wurden weite Teile der knapp rund 380 Asylbewerber auf dem Gelände gegen die Krankheit geimpft, sodass die Gefahr trotz der Neuansteckungen geringer erscheint als noch zu Beginn des Monats: "Die Maßnahmen, zum Beispiel eine Seperierung der Erkrankten, treffen wir stets in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt", so Steffens.
Insgesamt sind in der Mackensen-Kaserne in der Rintheimer Querallee derzeit rund 380 Flüchtlinge untergebracht - die Kapazitätsgrenze liegt bei 1.000. Im März kamen laut Steffens mit etwa 2.000 Menschen spürbar weniger Hilfesuchende in Karlsruhe an, als in den Monaten zuvor: "Die Lage ist zwar aktuell etwas besser, bleibt insgesamt aber angespannt", so Steffens.
"Ein Blick in die Glaskugel ist nicht möglich"
In der Mackensen-Kaserne sind derzeit vor allem Flüchtlinge aus verschiedenen Balkanstaaten untergebracht. Sie erhalten Deutschunterricht, auch eine Kinderbetreuung wurde eingerichtet. Steffens betont aber: "Die Flüchtlinge bleiben nicht dauerhaft hier. Im Durchschnitt sind es derzeit 26 Tage." Nur in einzelnen Fällen bleiben die Asylbewerber länger - die große Mehrzahl wird rasch weiter verteilt.
Aus Sicht von Katrin Schütz spielt dabei die Einrichtung der zusätzlichen Erstaufnahmestellen in den anderen Regierungsbezirken des Landes eine entscheidende Rolle. Die Karlsruher CDU-Landtagsabgeordnete sagt: "Die Einrichtung der anderen Stellen war längst fällig. Viele Asylverfahren dauern schlicht zu lange."
Die Unterkunft in Meßstetten steht kurz vor der endgültigen Inbetriebnahme. In der zusätzlichen Erstaufnahmestelle sind mittlerweile das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sowie ärztliche Versorgung untergebracht. Damit könnte Karlsruhe weiter entlastet werden. Wie sich die Flüchtlingsströme aber im Allgemeinen entwickeln, sei nicht vorhersehbar, betont Steffens: "Ein Blick in die Glaskugel ist nicht möglich."