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Karlsruhe: "Mann-O-Mann Mobilia"

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"Mann-O-Mann Mobilia"

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    Der Verkauf des Einrichtungsunternehmens rückwirkend zum 1. Juli 2005 an XXXLutz steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.Die bisherigen Eigentümer haben sich unter dem Eindruck der zunehmenden Konzentrationsbewegung im Möbelhandel entschlossen, ihr Unternehmen in eine größere Handelsgruppe einzubringen und damit die Konkurrenzfähigkeit der Betriebe und den Bestand der über 1.800 Arbeitsplätze langfristig abzusichern. Über die vertraglichen Einzelheiten haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart.

    "Wuppertal ist nicht Österreich"

    "Nach Angaben der Unternehmensleitung soll alles bestehen bleiben wie bisher: weder die Hauptverwaltung samt Einkauf noch das Zentrallager sollen geschlossen oder verlegt werden", hieß es gegenüber ka-news aus Betriebsratskreisen. "Die sagen jetzt nur das Notwendigste. Man muss sehen, wie sich das dann entwickelt." In der Zentrale der Mann Mobilia GmbH arbeiten derzeit rund 160 Mitarbeiter. Peter Schliesser von der Gewerkschaft Verdi in Karlsruhe verweist auf das Beispiel "Wertkauf": Auch die Wertkauf-Kette hatte ihre Zentrale in Karlsruhe.

    Mit der Übernahme der Wertkauf-Warenhäuser durch Wal-Mart wurde die Hauptverwaltung nach Wuppertal verlegt. 400 Beschäftigte waren von dem Umzug betroffen. Es sei ein Sozialplan aufgestellt und ein Interessenausgleich angestrebt worden, so Schliesser. Schließlich sei versucht worden, die Leute von Karlsruhe nach Wuppertal zu übersiedeln. "Aber Wuppertal ist nicht Österreich", betont Schliesser. "Synergieeffekte wird es auf jeden Fall geben." Das genaue Ausmaß eines möglichen Stellenabbaus hängt laut Schliesser von der "Betriebslinie" ab, also vom Sortiment, das XXXLutz in Zukunft in den Mann Mobilia-Häusern führen wolle.

    "Arbeitgeber bleibt die Mann Mobilia GmbH"

    "Es ist offenbar eine reguläre Betriebsübernahme nach §613a BGB", erläuert Schliesser. Der Käufer sei für mindestens ein Jahr an die bestehenden Tarifvertrags- und Betriebsvereinbarungen gebunden. Laut diesem Paragraph können im ersten Jahr nur dann Kündigungen ausgesprochen werden, wenn es Gründe gibt, die nicht mit der Unternehmensübernahme im Zusammenhang stehen. "Was letztendlich tatsächlich passiert, ist die Frage, über die man sich innerhalb dieses einen Jahres unterhalten muss", sagt Schliesser abschließend.

    "Es handelt sich hier nicht um eine Betriebsübernahme nach §613a BGB", erklärt dagegen der Unternehmenssprecher der Mann-Gruppe, Klaus Müller. An den Arbeitsverhältnissen ändere sich nichts, der Arbeitgeber bleibe auch weiterhin die Mann Mobilia GmbH, und nicht XXXLutz. Der neue Eigentümer plane keine Zentralisierung der bisherigen Strukturen. "Es gibt keinen Grund, den Sitz der Mann Mobilia GmbH zu verlagern", meint Müller. "Wir haben von Lutz die Aussage, dass Mann Mobilia als Mann Mobilia erhalten bleibt." Das Beispiel Neubert, ebenfalls eine Akquisition des österreichischen Möbelriesen, zeige, dass Lutz sehr markenorientiert sei.

    Familie Mann: Konzentration auf Immobiliengeschäft

    "Es ist das Recht eines jeden Eigentümers, seine eigenen Entscheidungen zu treffen", betont Müller abschließend, "aber wir gehen nicht davon aus, dass sich viel ändert." Die bisherigen Eigentümer der Mann Mobilia GmbH, darunter der geschäftsführende Gesellschafter der Mann GmbH, Johannes Mann, wollen sich nach eigenen Angaben auf ihr eigentliches Kerngeschäft konzentrieren: die Immobilienwirtschaft in Deutschland und den USA. Nach ka-news-Informationen besitzt Johannes Mann zahlreiche Grundstücke in den USA, vor allem in Chicago.

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