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Karlsruhe: Manipulierte Steckdose im Zug: Reisende erleidet Stromschlag - Polizei prüft weitere Fälle

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Manipulierte Steckdose im Zug: Reisende erleidet Stromschlag - Polizei prüft weitere Fälle

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    Gleise sind an einem Bahnhof im Schotterbett verlegt. (Symbolbild)
    Gleise sind an einem Bahnhof im Schotterbett verlegt. (Symbolbild) Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild

    Am Freitag, den 11.8. um 11.30 Uhr fuhr eine 35-jährige mit ihrer Tochter im IRE von Stuttgart nach Karlsruhe. Nach Informationen der Polizei Karlsruhe und Polizei Stuttgart erlitt sie bei dem Versuch eine Steckdose zu benutzen wohl einen Stromschlag. Nach näherer Inspektion stellte sie eine Manipulation an der Steckdose fest und informierte die anderen Reisenden und das Zugpersonal über den Vorfall. Nach ihrer Ankunft in Karlsruhe wurde sie zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.

    Einsatzkräfte der Polizei konnten in einem Abstellwerk in Stuttgart wohl Manipulation an mehreren Steckdosen feststellen. Informationen über den Täter gebe es zum aktuellen Zeitpunkt keine. Die Polizei weist darauf hin, Steckdosen in Zügen vor der Benutzung visuell auf eine Manipulation zu überprüfen. Im Falle eines Fundes sollte unverzüglich das Personal und die Bundespolizei informiert werden. Zudem sollte die Steckdose in keine Fall berührt werden.

    Zeugen und mögliche Geschädigte werden gebeten, sich telefonisch an die Bundespolizei zu wenden:

    0711/87 03 50

    Aktualisierung, 14. August, 15:27 Uhr: Weitere Personen bekommen Stromschlag

    "Es haben sich Personen bei uns gemeldet, denen etwas Ähnliches passiert ist", sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Montag in Stuttgart. Es handle sich um zwei weitere Betroffene. Diese Vorfälle hätten sich jedoch nicht in den vergangenen Tagen ereignet, sondern lägen bereits mehrere Wochen und Monate zurück.

    Man prüfe nun, ob es sich ebenfalls um manipulierte Steckdosen gehandelt habe oder ob auch ein technischer Defekt vorgelegen haben könnte, sagte der Sprecher. Die Vorfälle hätten sich auf anderen Bahnstrecken in Baden-Württemberg und auch in Zügen anderer Bahnbetreiber ereignet. Weitere Details nannte der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

    Der Bahnbetreiber Go-Ahead, in dessen Zug sich der Vorfall am Freitag ereignet hatte, kündigte an, seine Züge auf manipulierte Steckdosen prüfen zu wollen. "Die Steckdosen werden regelmäßig auf Sicherheit überprüft und nach dem Vorfall legen wir besonderes Augenmerk darauf", teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag in Stuttgart mit.

    Man werde die Prüfstrategie gegebenenfalls anpassen. Man bedauere den Vorfall und bitte um Entschuldigung. Alle notwendigen Daten für die Ermittlungen seien der Bundespolizei zur Verfügung gestellt worden.

    Der Sprecherin zufolge müsse es sich bei der defekten Steckdose aber nicht zwangsläufig um eine absichtliche Manipulation gehandelt haben. "Teilweise brechen auch billige Ladegeräte in den Steckdosen ab und es bleiben Reststücke zurück", teilte das Unternehmen mit. Sollte dies passieren, sollten Reisende sofort das Zugpersonal verständigen.

    Laut Polizei hatten der oder die Täter dünne Metalldrähte aus der Steckdose herausgezogen oder hineingesteckt. Die Bundespolizei ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und riet, Steckdosen in Zügen vor dem Benutzen auf Manipulationen zu überprüfen. Diese solle man dann nicht berühren, sondern die Beamten oder das Zugpersonal informieren.

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