Gestern stellte Cramer im Klubhaus des Karlsruher SC einen Schwerpunkt seines Wahlkampfs vor. Der 58-Jährige will den Umbau des Wildparkstadions, und er will vor allem, dass die Stadt zur Finanzierung einen Kommunalkredit aufnimmt. Die Kommune soll 50 Millionen Euro aufnehmen - im Rahmen weiterer Kredite, wie für das Klinikum und die Volkswohnung angedacht - und in die Besitzgesellschaft einbringen. Nur so kann seiner Meinung nach der Umbau bewerkstelligt werden. "So einen Kredit bekommt nur die Stadt", unterstrich Cramer.
"Das Wildparkstadion wird zum Geldgrab"
"Der Kernpunkt meiner Kandidatur ist, dass es mit dem jetzigen Oberbürgermeister keinen modernen Umbau des Wildparkstadions geben wird. Obwohl es der Gemeinderat in der vergangenen Woche auf den Weg gebracht hat (ka-news berichtete) und die Gespräche mit der Verwaltung und mit dem KSC sehr gut laufen. Der OB hat aber zu mir gesagt, dass er nicht bereit ist als Stadtoberhaupt eine solche Bürgschaft in Form eines Kommunalkredits zu übernehmen", führte der Stadtrat aus.
Lüppo Cramer will sich für das Wildparkstadion einsetzen (Foto: pr) |
Dann würde das Wildparkstadion weiter zum "Geldgrab" werden. "Allein für die Aufrechterhaltung des normalen Betriebs müssten pro Jahr über 500.000 Euro gezahlt werden. Zudem muss das Stadion, um die Lizenz zu bekommen, saniert werden. Beispiele sind hier die Wellenbrecher, die Rasenheizung und die Flutlichtanlage, die in absehbarer Zeit erneuert werden muss, da es für die jetzige Anlage keine Ersatzteile mehr gibt. Insgesamt wären das Kosten von bis zu 20 Millionen Euro", rechnete Cramer vor.
"Fenrich hat Angst vor der eigenen Courage"
Da wäre für ihn ein sofortiger Umbau wirtschaftlich viel besser für Stadt und Verein. Doch Fenrich sträubt sich nach Meinung des KAL-Politikers hier, und das kann er nicht nachvollziehen: "Mit einem neuen Stadion würden wir viel Geld verdienen. Außerdem müssen wir doch sehen, dass der KSC ein großer Imageträger für die Stadt ist. Es ist also besser neu zu bauen, als immer wieder Geld hier reinzubuttern." Die Stadionkommission hat den Umbau seiner Meinung nach sehr gut auf den Weg gebracht, doch jetzt blockt Fenrich .
"Der OB will, dass es der KSC selbst schultert. Fenrich hat wohl Angst vor der eigenen Courage. Ich habe mitbekommen, dass sich die Leute in der Verwaltung vom OB vor dem Kopf gestoßen fühlen", unterstrich Cramer. Er würde nach eigener Aussage die Arbeit der Verwaltung als neuer OB Karlsruhes weiterverfolgen. Aber nicht nur die Stadt sieht der 58-Jährige in der Pflicht, auch setzt er auf die Unterstützung des Landes: "Ich bin der Meinung, dass Oettinger mindestens zehn Millionen Euro bringen muss." Dies kann aber nur in Form eines Zuschusses, wie beim Umbau des Freiburger Stadion, vorgenommen werden. Die Bürgschaft muss aber die Stadt vornehmen.
Architektenwettbewerb startet am 20. Juni
Negativbeispiel Haupttribüne (Foto: ka-news) |
Für Cramer ist Fenrichs derzeitige Haltung purer Wahlkampf: "Er will als solider Haushaltspolitiker da stehen. Ich gehe aber davon aus, dass er bei einer Wiederwahl von seiner aktuellen Position abgeht. Diese ist einfach nicht haltbar." Am 20. Juni soll ein europaweiter Architekturwettbewerb für den Umbau starten. Danach sollen sieben Vorschläge in die engere Wahl kommen. Auch hiervon ist Cramer nicht überzeugt: "Die Gefahr ist die, dass wir super Entwürfe haben, die am Ende aber nicht bezahlbar sind." Es könnte am Ende ähnlich laufen wie beim Umbau der Haupttribüne, die immer teurer wurde."