Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Lesemarathon für Schüler: "Fernsehen und Buch geht zusammen"

Karlsruhe

Lesemarathon für Schüler: "Fernsehen und Buch geht zusammen"

    • |
    • |
    Schüler der Carlo Schmid Schule und weitere Gäste lauschen den beiden Karlsruher Autoren Eva Klingler und Wolfgang Burger
    Schüler der Carlo Schmid Schule und weitere Gäste lauschen den beiden Karlsruher Autoren Eva Klingler und Wolfgang Burger Foto: ka-news

    Gleichzeitig wurde gestern überall auf der Welt aus dem "Großen Buch des Lesens" vorgelesen, um auf die ungleiche Situation bezüglich des Rechts auf Bildung aufmerksam zu machen.

    In der Stadtbibliothek beteiligten sich viele bekannte Karlsruher an der Aktion, so auch die Autoren Eva Klingler und Wolfgang Burger. Klingler hielt vor Schülern der Carlo Schmid Schule und weiteren Besuchern ein Plädoyer für das Lesen. Gerade in Zeiten des Fernsehens und des Internets dürfe das Buch als wichtiges Medium der Wissensvermittlung nicht in Vergessenheit geraten. Nach Ansicht der Schriftstellerin schließen sich die einzelnen Medien auch nicht gegenseitig aus: "DSDS und Lesen - wäre das nicht was?", wirft sie in die überwiegend jugenliche Runde.

    "Eine Schande, die uns alle betrifft"

    Auch Krimiautor Burger betonte die Wichtigkeit des Lesens, so basiere der Frieden in Europa zum großen Teil auf der allgemeinen Chance auf Bildung. Aus dem "Großen Buch des Lesens" las er eine Geschichte des schwedischen Autors Henning Mankell mit dem Titel "Warum ich mich schäme". Darin wird der Zusammenhang von Armut und Analphalbetismus in Afrika beschrieben. Dass immernoch so viele Menschen auf der Welt keinen Zugang zu Bildung hätten, sei eine "Schande, die uns alle betrifft".

    Auf Klinglers Frage an die anwesenden Schüler, wer in den letzten vier Wochen ein Buch freiwillig gelesen hätte, meldete sich ein großer Teil der Jugendlichen, was die Schriftstellerin sichtlich überraschte. Die Rückmeldung aus den Reihen der Schüler lautet: "Fernsehen und Lesen geht zusammen."

    "Lesen ist Licht"

    Die Gäste aus Burkina Faso, Souleymane Badiel und Mamadou Barro konnten Dank der Simultanübersetzung durch Klaus Hirsch (ehemaliger Studienleiter der Evangelischen Akademie Bad Boll) der Veranstaltung folgen. Barro berichtete über die Probleme des Analphabetismus in seinem Heimatland. Es sei ein sehr großes Handicap in der modernen Welt, nicht lesen zu können, da alles Wissen in Schrift festgehalten sei. In Burkina Faso dagegen ist traditionell das Erzählen noch die vorherrschende Art der Wissensvermittlung. Zudem sprach er den Teufelskreis von Armut und fehlender Bildung an, aus dem es nur schwer einen Ausweg gibt. 

    Barro, der selbst Lehrer war, beklagte im Weiteren das schwache Schulsystem in Burkina Faso - nur etwa neun Prozent der Schüler erreichen einen dem Abitur vergleichbaren Abschluss. Der Anteil der Mädchen ist dabei verschwindend. Abschließend gab der Gast den deutschen Schülern ein Sprichwort, das er in seiner Muttersprache vortrug, mit auf den Weg. Übersetzt bedeutet es: "Nichtwissen ist Finsternis. Lesen ist Licht."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden