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Karlsruhe: "Les Petits Amis"

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"Les Petits Amis"

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    In der heutigen Gesellschaft ist es schon normal, dass beide Elternteile berufstätig sind. In solchen Situationen ist die Betreuung und Erziehung der Kinder recht schwierig. Kindertagesstätten sind so zur zwingenden Lösung dieses Problems geworden. Allerdings spannen unflexible Hol- und Bringzeiten mancher Tagseinrichtungen für Kinder berufliche Eltern stark ein. "Dieses Problem gibt es in der Tagesstätte "Les Petits Amis", zu Deutsch "Die Kleinen Freunde" nicht. Eltern können ihre kleinen "Goldschätze" ganze zehneinhalb Stunden in der Obhut der Erzieherinnen lassen", sagte Oberbürgermeister Fenrich.

    In der Tagesstätte lernen die Kinder die französische Sprache

    Die Einrichtung bietet unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt in drei Gruppen insgesamt 45 Kinder eine zeitlich flexible Betreuungsmöglichkeit. "Alle drei Gruppen sind altersgemischt. Das bedeutet, dass die Kleinen von den Großen lernen, gleichzeitig übernehmen die älteren Kinder Verantwortung für die Jüngeren", so Fenrich. Das pädagogische Konzept sieht vor, Kinder in Bereichen zu fördern, für die sie selbst das größte Interesse bekunden. Dahinter steht die Annahme, dass der Lerneffekt besonders groß ist, wenn bei den Mädchen und Jungen die Bereitschaft zum Lernen vorhanden ist.

    Die kleinen Stars der Tagesstätte singen ihren Gästen ein Ständchen - natürlich auf Französisch (Foto: ka-news)

    Aber die Kindertagesstätte "Les Petits Amis" hat noch mehr Besonderheiten auf Lager: "Da die Fächerstadt in der unmittelbaren Nähe der französischen Grenze liegt, ist es sinnvoll, schon im Kleinkindalter mit dem Erwerb der Sprache des Nachbarn zu beginnen", fuhr Fenrich fort. In dieser Tagesstätte gehe es aber nicht darum, die Sprache perfekt zu beherrschen, sondern um das Eintauchen in eine neue, andere Sprachwelt. In der Einrichtung arbeiten jeweils in den drei Gruppen eine französische und zwei deutsche Erzieherinnen. Allesamt sprechen sie ihre Muttersprache, wobei die Französinnen ausschließlich Französisch sprechen. Der besondere Tagesablauf der Tagesstätte mit ihren Ritualen, Angeboten und Projekten hat zum Ziel, den Kindern spielerisch, ganz nebenbei, eine zweite Sprache beizubringen.

    Kindergarten wurde in Rekordzeit gebaut

    Im April diesen Jahres wurde mit dem Bau der Einrichtung begonnen. Es dauerte lediglich fünf Monate bis zur Fertigstellung im Oktober. Die Kinder sind schon seit September in der Einrichtung. Die Gesamtkosten des Neubaus belaufen sich auf rund eine Million Euro. Der Oberbürgermeister gab zu verstehen, dass es vor dem Bau noch andere Hürden zu überwältigen gab: "Die Nachfrage an Kindergartenplätzen in der Südweststadt ist groß und der Druck, ein geeignetes Grundstück zu finden, auch. Nach vorheriger Kostenuntersuchung bot sich dieses städtische Areal hier an. Begrenzt wurde es einerseits durch eine ziemlich unansehnliche Garagenwand, andererseits war es umgeben von viel Grün und Freiraum in direkter Nachbarschaft zu einem großen öffentlichen Spielplatz."

    Die Raumzellenbauweise erinnert an das Baukastensystem (Foto: ka-news)

    Aus diesem Grund machte das städtische Hochbauamt aus der Not der räumlichen Situation eine Tugend. Es baute das Gebäude nach der Raumzellenbauweise auf der einen Seite direkt an die Garagenwand. Damit steht auf der anderen Seite viel Platz für die Freiflächen und viel Licht für die Gruppenräume zur Verfügung. Auch das vom Gartenbauamt konzipierte Spielangebot kann sich sehen lassen: Ein weitläufiger Sandkasten mit großem Klettergerüst, eine Spielhütte mit Verkaufstheke, eine tolle Schaukel und vieles mehr - alles wird derzeit schon fleißig genutzt. Am Entstehen dieser Einrichtung waren neben der Arbeiterwohlfahrt zehn städtische Ämter, zwei freie Ingenieurbüros und vier Baufirmen beteiligt. "Ich hoffe, dass aus den 'Les Petits Amis' von heute die 'Les Grands Amis' der Zukunft werden", sagte Fenrich abschließend.

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