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Karlsruhe: "Leinen los" für integratives Segeln

Karlsruhe

"Leinen los" für integratives Segeln

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    "Leinen los" für integratives Segeln
    "Leinen los" für integratives Segeln Foto: ps

    Menschen ab 21 Jahren mit und ohne Handicap machen gemeinsam eine Woche Urlaub auf einem der schönsten Dreimaster, die das Ijselmeer derzeit befahren, der Grootvorst. Der Trip startet in Enkhuisen, dem Heimathafen der Grootvorst. Dann erwarten die Teilnehmer sieben Tage voller Spannung, Abenteuer, Segelspass, Hafengänge, Trockenlegen mit Wattwanderung und weitere gemeinsamen Aktivitäten. Insgesamt zwölf Menschen mit einer geistigen Behinderung nehmen an der Reise teil.

    Behinderte und Nichtbehinderte bilden ein Team

    "Die Leute arbeiten zumeist bei den Hagsfelder Werstätten und leben im Betreuten Wohnen, so dass speziell ausgebildete Betreuer gar nicht nötig sind, da sie auch sonst ihren Alltag nahezu allein meistern", so Carsten de la Porte, Geschäftsführer des Vereins. Seit einem Jahr bereits laufen die Vorbereitungen, die zunächst auch vorsahen, Firmenpartnerschaften in das Konzept zu integrieren, "was sich aber auf Grund der wirtschaftlich angespannten Lage als schwierig darstellte", so der 40-jährige Fundraiser. Mit einer Firmen-Patenschaft kann beispielsweise ein Unternehmen Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichsebenen freistellen, die mehr als nur ein paar nette Urlaubstage verbringen.

    Teambuilding ist das Schlüsselwort dieser Seitenwechselmaßnahme, in der man auch durchaus Grenzwerterfahrungen machen kann. "Die nicht behinderten Teilnehmer werden gemeinsam mit jeweils zwei Menschen mit Behinderung ein Team bilden, das füreinander verantwortlich ist, zusammenarbeitet bei den anfallenden Jobs an Bord und vor allem miteinander die Zeit verbringt", so de la Porte weiter. Ziel ist es, Menschen auf Augenhöhe zusammenzubringen, Verantwortung zu übernehmen, soziale Kompetenz zu stärken, etwaige Konflikte konsenzfähig zu lösen und mit Freude die Zeit an Bord zu gestalten. Der Spaßfaktor des Segelns kommt dabei keinesfalls zu kurz.

    "Neue Wege für die Integration von Menschen mit Behinderung"

    Insgesamt rund 28 Menschen mit und ohne Behinderung finden Platz auf der Grootvorst - und es sind noch Restplätze frei, die die Verantwortlichen nun öffentlich ausschreiben. Kostenpunkt der Reise (inklusive aller Nebenkosten) liegt bei 750 Euro pro Person. Gedeckelt werden die Kosten über Sponsoren und Spenden. "Da fehlt noch ein bisschen was", lässt de la Porte verlauten und "wir sind um jede Unterstützung für dieses innovative Projekt dankbar." Bereits vor Jahren fand eine ähnlich geartete Reise statt, die allerdings mangels Kostendeckung nicht wiederholt werden konnte.

    Die Erste Vorsitzende der Humanitären Botschaft Roswitha Henkel, appeliert denn auch an die Karlsruher: "Wir als relativ kleiner Verein sind stets bemüht, neue Wege zu gehen, was die Integration von Menschen mit Behinderung angeht. Dafür ist eine solche Freizeitmaßnahme ideal geeignet, begegnet man sich doch auf einer zwanglosen und gleichzeitig verantwortungsvollen Ebene." Man benötige stets starke Partner, die helfen, jene neuen Ideen zu verwirklichen - und der stärkste Partner sei immer noch die Solidargemeinschaft innerhalb einer Stadt, so die Vorsitzende weiter.

    Wer sich also für eine Teilnahme interessiert, der sollte am besten per Mail bei der Humanitären Botschaft nähere Informationen anfragen: info@humanitaere-botschaft.de. Wer das Projekt mit einer Spende unterstützen möchte kann dies tun unter: BBBank Karlsruhe (BLZ: 66090800), Kennwort "Leinen los" – Kontonummer: 11991990.

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