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Karlsruhe: KVV-Netz: Darum sieht der Karlsruher Linienplan aus wie in London

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KVV-Netz: Darum sieht der Karlsruher Linienplan aus wie in London

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    Auch wenn die Karlsruher Bahn mit der Londoner Bahn optisch wenig gemein hat, folgen beide einem ähnlichen Liniennetzplan.
    Auch wenn die Karlsruher Bahn mit der Londoner Bahn optisch wenig gemein hat, folgen beide einem ähnlichen Liniennetzplan. Foto: Kollage ka-news/Archivbild

    Das Karlsruher Modell, international auch bekannt als Tram-Train, kennt man auch über die Fächerstadt hinaus. Hier war Karlsruhe mit seinem Zweisystem-Stadtbahnsystem Vorbild für andere Städte wie beispielsweise Saarbrücken, Kassel oder Straßbourg. Hat Karlsruhe aber auch die Gestaltung des Linienplans in anderen Städten darüber hinaus beeinflusst?

    London's Underground als Vorbild für Karlsruhe?

    Denn ein Blick auf den Liniennetzplatz der Karlsruher City zeigt erstaunliche Ähnlichkeiten zu Plänen aus Paris, Washington und London. Farbige Linien für die einzelnen Bahnen und auch die Anordnung der Haltestellen ähnelt sich sehr. Ein Gerücht hält sich seither hartnäckig: Haben andere Städte den Karlsruher Plan abgekupfert?

    Tatsächlich ist es wohl eher umgekehrt, wie eine Sprecherin des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) im Gespräch mit ka-news bestätigt. Wie Paris, London und auch Berlin basiert der Liniennetzplan der Fächerstadt auf dem Modell von  Henry C. Beck, einem britischen technischen Zeichner und Grafikdesigner, heißt es auf der deutschsprachigen Seite des Netzwerks World-Architects. Inspiriert von einem elektrischen Schaltplan begann Beck, einen neuen Liniennetzplan zu entwerfen.

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    Foto: Screenshot/ps

    (So sah der von Beck entworfene Plan für London aus - ein Vorbild für Karlsruhe?)

    1933 war dann ein Streckenmodell geboren, das sich auch heute noch weltweit in allen möglichen Städten in leicht abgewandelter Form findet- so auch in Karlsruhe. "Da wir -wie fast alle Städte- diese 45-Grad- und 90-Grad-Darstellung nutzen, orientieren wir uns natürlich an Beck, allerdings mit einem etwas moderneren Design", erklärt die KVV-Sprecherin weiter.

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    Foto: Screenshot/ps

    (Eine bekannte Hilfe für Karlsruher Pendler: Der aktuelle Liniennetzplan des KVV)

    Becks Plan hatte Vorläufer in der Fächerstadt

    Der an Beck angelehnte Plan war allerdings nicht der erste Linienplan, an dem sich Bahnfahrer orientieren konnten. Liniennetzpläne gab es nach Aussage der KVV-Sprecherin bereits zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, allerdings nur im Netz der Verkehrbetriebe Karlsruhe (VBK), welche man damals noch als "Städtische Straßenbahn Karlsruhe" kannte.

    "Herausgegeben wurden sie allerdings nicht von den VBK-Vorläufern, sondern Externen wie zum Beispiel einem Karlsruher Kaufhaus", so die Sprecherin. Der erste schematische Liniennetzplan von den VBK selbst stamme aus dem Jahr 1969 - war allerdings ebenfalls noch nicht an Beck angelehnt. "Der erste tatsächlich an Beck orientierte Plan ist von 1976."

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