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Stuttgart: Wegen Delta-Variante in Baden-Württemberg: Kommt im Herbst wieder der Fernunterricht?

Stuttgart

Wegen Delta-Variante in Baden-Württemberg: Kommt im Herbst wieder der Fernunterricht?

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Ben Birchall/PA Archive/dpa

    Schüler in Baden-Württemberg müssen sich womöglich auch im Herbst auf Fernunterricht einstellen. Grund für die unklare Perspektive ist vor allem die riskantere Delta-Variante des Coronavirus. "Wir können nicht ausschließen, dass im Laufe des kommenden Schuljahres wieder Schutzmaßnahmen notwendig sein werden, wenn die Inzidenzen steigen sollten oder Virusmutanten das Infektionsgeschehen verändern", sagt Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Montag in Stuttgart.

    Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch.
    Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Illustration

    "Dafür sieht die Corona-Verordnung für die Schulen in Baden-Württemberg aber auch entsprechende Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht vor."

    Voraussetzungen besser als im vergangenen Jahr

    Schopper gab sich aber grundsätzlich optimistisch. Es sei klar, dass die Schulen im Regelbetrieb in das neue Schuljahr starten. "Die Voraussetzungen sind hier besser als im vorherigen Jahr: Die Lehrer sind aufgrund der Vorziehung in der Priorisierung bereits jetzt zu großen Teilen vollständig geimpft, wir haben ein sehr genaues Screening der Corona-Fälle in den Schulen und Testungen sind weiterhin eine vielversprechende Option."

    Schüler in Hannover auf dem Weg in die Schule. Unter einer Inzidenz von 50 kehren die Schulen und Kitas in Niedersachsen in den Regelbetrieb zurück. Für viele Schüler bedeutet das das erste Wiedersehen in kompletter Klassenstärke seit Monaten.
    Schüler in Hannover auf dem Weg in die Schule. Unter einer Inzidenz von 50 kehren die Schulen und Kitas in Niedersachsen in den Regelbetrieb zurück. Für viele Schüler bedeutet das das erste Wiedersehen in kompletter Klassenstärke seit Monaten. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    Sie erinnerte daran, dass Kinder und Jugendliche "solidarisch in vielen Bereichen zurückstecken mussten". Die Ausbreitung der Delta-Variante behalte man genau im Blick.

    Die Bildungsgewerkschaft GEW hält in diesem Zusammenhang die Aufhebung der Maskenpflicht in den Klassenräumen für voreilig und gefährlich. GEW-Landeschefin Monika Stein sprach sich angesichts des Risikos durch die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus dafür aus, dass Lehrkräfte und Schüler bis zu den Sommerferien die Maske weitertragen. "Ich möchte nicht, dass die Präsenz gefährdet wird", sagte Stein der Deutschen Presse-Agentur. "Und ich möchte nicht, dass Familien auf engem Raum in Quarantäne leben müssen."

    Monika Stein spricht.
    Monika Stein spricht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

    Ansteckungszahlen in Schulen steigen 

    Die Ansteckungszahlen in den Schulen seien in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Es sei trotz der allgemein sinkenden Inzidenzen fahrlässig, die Erfolge bei der Corona-Bekämpfung aufs Spiel zu setzen.

    Stein argumentierte, es gebe Hinweise, dass Kinder und Jugendliche die Delta-Variante schneller übertragen könnten. Nach den Sommerferien sei voraussichtlich auch der Großteil der Eltern geimpft, auch deshalb sei es sinnvoll, die Maskenpflicht zunächst beizubehalten.

    Sie forderte die grün-schwarze Landesregierung auf, die Schulen endlich mit Luftreinigungsgeräten auszurüsten. "Das Land muss dafür sorgen, dass die Schulen sicher sind." Grün-Schwarz müsse die Kommunen als Schulträger dabei finanziell unterstützen. "Die müssen da endlich aus dem Knick kommen."

    Geschlossene Schulen und Freizeiteinrichtungen, kaum Umgang mit Freunden: Die Corona-Pandemie belastet viele Kinder und Jugendliche stark.
    Geschlossene Schulen und Freizeiteinrichtungen, kaum Umgang mit Freunden: Die Corona-Pandemie belastet viele Kinder und Jugendliche stark. Foto: Sven Hoppe/dpa

    Schüler können seit Montag in Baden-Württemberg größtenteils auf eine Maske verzichten. Wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 liegt und es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Fall gab, wird die Maskenpflicht auch in Klassenräumen aufgehoben.

    Außerhalb der Unterrichtsräume, also zum Beispiel auf Fluren, müssen Schüler und Lehrer aber weiterhin Masken tragen. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien und auf Schulhöfen entfällt schon, wenn die Inzidenz unter 50 liegt.

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