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Karlsruhe: KSC-Stadion: Umsiedlung von Eidechsen kostet fast eine Million Euro!

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KSC-Stadion: Umsiedlung von Eidechsen kostet fast eine Million Euro!

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    (Archiv)
    (Archiv) Foto: ErS

    In der Beschlussvorlage heißt es: "Die Umsetzung von Maßnahmen auf Grundlage des Bebauungsplanes 'Fußballstadion im Wildpark' führt zur Beanspruchung von Habitaten der naturschutzrechtlich streng geschützten Zaun- und Mauereidechse. Im Bebauungsplan und Umweltbericht verankert sind CEF-Maßnahmen zur Herstellung von Ersatzlebensräumen im näheren und weiteren Umfeld des Stadionareals einschließlich des Forstreviers Wildpark."

    Diese müssen laut Stadtverwaltung rechtzeitig, also jeweils vor dem baulichen Zugriff fertiggestellt werden. Der Grund: Die Eidechsen müssen abgefangen und den neuen Schutzgebieten zugeführt werden. Die Realisierung soll schrittweise bis Ende des Jahres, eventuell auch noch im Frühjahr 2017 erfolgen. Diese Umsiedlung der Echsen kostet rund 900.000 Euro.

    Weitere 300.000 Euro veranschlagt die Stadt mit Planung der Platzverlegung, Einholung von Bodengutachten und anderen Planungsleistungen im Zusammenhang mit den Vorwegmaßnahmen. "Davon werden im Jahr 2016 etwa 300.000 Euro kassenwirksam. Somit sind im Jahr 2016 außerplanmäßig 1.200.000 Euro zur Verfügung zu stellen", so die Stadt in der Beschlussvorlage. Das Geld sei verfügbar, denn es sind Mittel, die bei der "Modernisierung Stadthalle" eingespart werden, da die Mittel dort in diesem Jahr nicht benotigt würden.

    Der Gemeinderat wird am kommenden Dienstag, 25. Oktober, ab 15.30 Uhr, unter anderem über diesen Punkt entscheiden. ka-news ist wie immer vor Ort und wird live berichten.

    Hintergrund: Geschützte Tierarten in Karlsruhe

    In Karlsruhe gibt es mehrere streng geschützte Tierarten: Neben mehreren Fledermausarten, finden sich hier vor allem Vögel (Eisvogel, Mittelspecht, Schwarzspecht, Wendehals, Haubenlerche, Heidelerche, Ziegenmelker), Reptilien (Schlingnatter, Zaun- und Maiereidechse), Amphibien (Gelbbauchunke, Laubfrosch, Kammmolch, Kreuz- und Wechselkröte), Fische (Flussneunauge) und Insekten (Käfer, Schmetterling, Libelle, Schnecke). Rund 40 Prozent der Karlsruher Gemarkung sind als Schutzgebiet ausgewiesen. Teilbestände leben allerdings auch außerhalb von Schutzgebieten in Karlsruhe - darunter auch Arten, die große Bestände außerhalb von Schutzgebieten bilden, weil sie "vagabundieren" und in großen Teilen des Stadtgebietes auftreten. Andere Arten sehen nur Teile ihres Lebensansprüche in den Schutzgebieten erfüllt und nutzen für andere Funktionen auch Gebiete außerhalb. Daher ist der Austausch zwischen den Schutzgebieten und ebenso ein Mindestschutz von Arten außerhalb von Schutzgebieten erforderlich. Aus diesem Grund gilt der spezielle Artenschutz nach §44 Bundesnaturschutzgesetz auch außerhalb von Schutzgebieten. 

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