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Karlsruhe: KSC-Ordner: Ungewohnte Härte - oder unschöner Einzelfall?

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KSC-Ordner: Ungewohnte Härte - oder unschöner Einzelfall?

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    KSC-Ordner: Ungewohnte Härte - oder unschöner Einzelfall?
    KSC-Ordner: Ungewohnte Härte - oder unschöner Einzelfall? Foto: Stefan Hager

    "Was ich heute gesehen habe, hat mich schlicht und ergreifend sprachlos gemacht", berichtet ein ka-news-Leser noch am Sonntagabend. Fans seien teilweise mit Faustschlägen traktiert worden, als sie versuchten, nach Spielende auf das Spielfeld zu gelangen. Ordner hätten sogar Kinder zu Boden gerissen - und dabei werde doch im Wildpark traditionell am letzten Spieltag der Platz gestürmt und "die Saison friedlich im Stadion verabschiedet".

    "Ordner, die Kinder niederreißen - muss das sein?"

    Dass tatsächlich das ein oder andere Kind mit auf dem Feld war, bestätigt die Polizei Karlsruhe zwar. Von gewalttätigen Übergriffen sei allerdings nichts bekannt. "Konkret ist der Stadionwache ein Zuschauer übergeben worden, der versucht hat, mit seinem Feuerzeug das Tornetz anzuzünden", so Polizeisprecher Jürgen Schöfer gegenüber ka-news.

    Richtig sei allerdings, dass nach dem Spiel etwa 50 Personen über die Absperrung in den Innenraum gesprungen wären. Einige davon hätten eines der Fluchttore von innen geöffnet und dabei einem Ordner die Hand verletzt, als er versucht hatte, das Tor geschlossen zu halten. Weitere Vorfälle seien nicht gemeldet worden.

    "Einzelnes Fehlverhalten ist nie auszuschließen"

    Immesberger, Leiter des KSC-Ordnungsdienstes, nimmt die Vorwürfe der Fans dennoch ernst. Die Ordner würden zwar ausnahmslos auf korrektes und möglichst gewaltfreies Verhalten geschult, das Fehlverhalten einzelner könne man aber nie ausschließen. "Es gibt über 150 ehrenamtliche Ordner. Verhält sich dann ein einziger nicht korrekt, fällt das sofort pauschal auf alle zurück", erklärt er.

    Konkret sei ihm bisher nur ein Vorfall bekannt: "Mir wurde von einem Vorfall berichtet, bei dem ein Ordner über die Stränge geschlagen haben könnte, allerdings war ich leide nicht dabei", erklärt er. Falls sich dies bewahrheiten sollte, würde derjenige jedoch umgehend von seinem Dienst freigestellt.

    Das Spielfeld ist für Fans verboten

    KSC-Pressesprecher Jörg Bock hält der Leserbeschwerde zudem entgegen, dass von Tradition keine Rede sein könne. "Es ist schlicht in jedem Fall verboten, aufs Feld zu laufen", betont er. Sowohl der Deutsche Fußballbund (DFB) wie auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) untersagten dies. "Es zieht außerdem Konsequenzen für den Verein nach sich, der DFB verhängt dafür Strafen", fügt er hinzu. Dabei ginge es außerdem um teure Gerätschaften wie Kameras, die auf und neben dem Spielfeld zerstört werden könnten. 

    Aus diesen Gründen hatte der Verein im Vorfeld mehrfach an die Fans appelliert, von der Erstürmung des Feldes abzusehen, unter anderem mit Lautsprecherdurchsagen - leider erfolglos.

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