Bereits seit geraumer Zeit hat Karlsruhe ein Hallen-Problem. Mit der Schließung der Europahalle mussten schnell Alternativen gefunden werden, die es in der Stadt aber nur bedingt gibt. Vor diesem Problem standen kürzlich auch die Verantwortlichen der PSK Lions Bastketballer in Karlsruhe.
Nach dem Aufstieg musste eine Spielstätte gefunden werden, die für mindestens 1.500 Besucher Platz bieten muss. So will es die Anforderung für die Lizenz für die neue Spielklasse. Dafür sollte ursprünglich eine Leichtbauhalle im thüringischen Gotha ab- und in Karlsruhe auf dem Gelände der PSK-Lions aufgebaut werden. Dann doch die kurzfristige Absage: Die Halle entspricht nicht den Brandschutz-Vorgaben und sei zudem zu teuer.
Aus der Not heraus wird nun die Europahalle "fit" gemacht. Zu den Kosten wollte sich Oberbürgermeister Mentrup bei einem Pressegespräch nicht äußern. Rund eine Woche später sind zwei Fraktionen aus dem Karlsruher Gemeinderat mit ihrer Kritik an die Öffentlichkeit gegangen.
Woher kommt das Durcheinander?
So würde die Fraktion "Gemeinsam für Karlsruhe" (GfK) es zwar begrüßen, dass die Europahalle für den Spielbetrieb ertüchtigt wird, fordert aber gleichzeitig eine Aufklärung, wie es zu den "falschen Informationen und Grundlagen", die dem Gemeinderat präsentiert wurden, gekommen sei. Diese hätten zu "unsinnigen Entscheidungen" geführt. Im Juli hatte der Hauptausschuss grünes Licht für die Leichtbauhalle gegeben. Zusammengefasst spricht die Gemeinschaft von einem "Leichtbauhallen-Desaster".
Die Wählergemeinschaft wirft der Stadtverwaltung vor Argumente vorgelegt zu haben, die zu keiner sinnvollen Entscheidung führen konnten. Eduardo Mossuto und Friedemann Kalmbach erklären gemeinsam: "So kann man nicht arbeiten, auf der Basis unzureichender Fakten kann man keine guten Entscheidungen treffen. Unser Vertrauen in die Stadtverwaltung wurde durch diese Vorkommnisse stark erschüttert." Es soll Klarheit geschaffen werden, woher das Durcheinander gekommen sei.
Überraschung und Verwunderung bei der CDU
Ähnliche Töne schlägt die Karlsruher CDU in einem offenen Brief an OB Mentrup an. So hatte man die Nachricht über das Aus der Leichtbauhalle aus brandschutztechnischen Gründen "nicht nur mit Überraschung, sondern darüber hinaus mit großer Verwunderung aufgenommen."
Auch die CDU kritisiert, dass die mögliche Nutzung der Europahalle als Spielstätte "stets im Keim erstickt" wurde, nun aber doch ermöglicht wird. "Erfreulich für die Basketballfreunde in Karlsruhe, aber umso erstaunlicher ist die nun eingeleitete Kehrtwende in dieser Frage durch die Verwaltungsspitze", heißt es in der Pressemeldung weiter. Mit einer Reihe von Fragen wollen auch die Christdemokraten Ordnung in das Chaos bringen und klären, wie es zu den unterschiedlichen Angaben kommen konnte.