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"Kinder lassen sich für vieles begeistern, sind gute Beobachter und besitzen die besondere Fähigkeit zur Natur eine tiefe Beziehung und ein Mitgefühl zu entwickeln", sagte Landrat Claus Kretz bei der Preisverleihung am Donnerstag. Durch spielerisches Erleben und Erfahren, durch Ausprobieren und Selbermachen werde bei unseren Kindern Interesse an Zusammenhängen von Natur und Umwelt geweckt, so der Landrat weiter. Schon deshalb seien Umweltbildung und Naturerziehung wesentliche Bestandteile der Gesellschaft und ihre Bedeutung werde in Zukunft noch zunehmen. "Es ist wichtig, durch eine qualifizierte Umwelterziehung den Kindern die Chance einzuräumen, sich zu einer nachhaltig handelnden Generation zu entwickeln", befand Kretz.

Preisgelder im Gesamtwert von 5.000 Euro

Die Gewinner des Kreisumweltpreises 2002 (Foto: pr)
Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete "Natur für Kinder". Angesprochen waren alle Einzelpersonen, Schulen, Kindergärten, Gruppen, Verbände, Vereine und Unternehmen, die sich im weitesten Sinne mit Naturpädagogik befassen. Vergeben wurden vier Preise mit einem Gesamtwert von 5.000 Euro, verteilt auf insgesamt elf Preisträger. Einzig der Erstplatzierte des Wettbewerbs ging leer aus: Gewonnen hat eine Gruppe bestehend aus der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, zwei Forstämtern sowie dem Verein für Vogel- und Naturschutz Dettenheim. Allerdings dürfen Unternehmen, Behörden und Gemeinden laut Vergaberichtlinien kein Preisgeld erhalten. Die Gruppe überzeugte die Jury mit ihrem Waldklassenzimmer und den dazugehörigen Schaubiotopen, dem Baumlabyrinth und dem Rätselwald. Allein im Jahr 2001 besuchten rund 10.000 Menschen dieses Projekt und nahmen an Führungen teil.

Für seine "aktive Umweltbildung über das Naturschutzzentrum Dettenheim", so die Begründung, erhielt der Verein für Vogel- und Naturschutz verbunden mit dem ersten Platz ein Preisgeld von 1.500 Euro. Diese Umweltbildung umfasst zum Beispiel das Naturklassenzimmer "Auen-Arche" und das Naturerlebniswerk "Natura-TV". Kretz befürwortete vor allem das Naturklassenzimmer, weil dies speziell auf Schulen und Kindergärten zugeschnitten sei. "Es verbindet Freilanderlebnis und Schulpraxis auf besondere Weise, orientiert sich an Lehrplänen und ergänzt so den Heimat- und Sachkundeunterricht", lobte der Kreischef.

Platz zwei für Kinderbauernhof und Waldkindergarten

Platz zwei erreichten der Kinderbauernhof "Franziskus" beim Bauernhof Lepp in Kraichtal-Gochsheim und der Arbeitskreis Heimat, Natur und Umwelt Bad Schönborn. Der Kinderbauernhof wurde damit für sein umfangreiches Angebot für Kinder geehrt. Wichtige Kenntnisse darüber, woher Nahrung kommt und der ungezwungene Umgang mit Tieren beeindruckten die Preisrichter. Der Arbeitskreis Heimat, Natur und Umwelt wurde für seine Beteiligung am Waldkindergarten und am Ferienprogramm der Gemeinde ausgezeichnet. Beide Gewinner bekamen von Kretz je 750 Euro überreicht. 500 Euro gingen an die "Rübenbande" und an Jürgen Albrecht aus Bruchsal-Untergrombach.

Die Drittplazierten kümmern sich um Erhalt und Pflege der typischen Kulturlandschaft und Lebensräume am Michaelsberg mit Steinriegeln und Trockenmauern. Weitere Preisgelder von je 250 Euro für den vierten Platz gingen an die Kindergärten St. Elisabeth in Bruchsal-Untergrombach, St. Theresa in Ubstadt-Weiher, St. Raphael in Bad Schönborn, in Stutensee-Friedrichstal und St. Joseph in Bruchsal sowie an die Agnus-Jugend in Weingarten. Sie alle seien bemüht, den Kindern umweltgerechte Verhaltensweisen und Wertvorstellungen zu vermitteln, urteilten die Preisrichter.

Das Thema für den Kreisumweltschutzpreis 2003 steht auch schon fest: Das Motto "Hecken" soll die "Agenda 21 anhand des exemplarischen Beispiels der Pflege, Anlage und Betreuung von Hecken im inner- und außerörtlichen Bereich fördern und unterstützen", lässt das Landratsamt verlauten.