Einen ersten Plan, wie das künftige Liniennetz aussehen soll, gibt es. Allerdings stammt dieser aus der Zeit des Baubeginns und war mehr als grobe Planung denn als endgültiger Plan gedacht. Welche Bahnen schlussendlich ober- oder unterirdisch fahren sollen, darüber hüllen sich die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK)  bislang noch in Schweigen.

Sieben Linien könnten im Untergrund unterwegs sein

Der letzte und damit auch aktuellste Stand in Sachen Liniennetzplan stammt aus dem Jahr 2004: Nach diesem Entwurf sollen insgesamt sieben Linien im Tunnel fahren. Zwei Linien wiederum sollen Karlsruhe oberirdisch in der Kriegsstraße durchkreuzen. Eine weitere Linie war 2004 entlang der Baumeisterstraße zum Konzerthaus vorgesehen und eine Verbindung sollte über den Hauptbahnhof die Stadt von Ost nach West und umgekehrt durchfahren.

Dateiname : Kombilösung Karlsruhe - Geplantes Netz
Dateigröße : 44553
Datum : 29.05.2017
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Diese Planung wurde für den Antrag zur Finanzierung des Jahrhundertprojekts im Jahre 2004 entworfen. Er sollte den Geldgebern - Bund und dem Land Baden-Württemberg - die Vorteile und Verbesserungen der Kombilösung darlegen.

Plan müsste immer wieder angepasst werden

So wie es 2004 geplant wurde, wird der Liniennetzplan aber nicht zwangsläufig nach der Fertigstellung der Bauarbeiten aussehen. In den Unterlagen weist die verantwortliche Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) darauf hin, dass "aufgrund der permanenten Anforderungen und der damit zusammenhängenden Entwicklung im Nahverkehr", der Plan angepasst werden muss. Doch auch 13 Jahre später will man noch keinen weiteren Plan veröffentlichen. Warum?

Zur Frage nach einem aktuellen Liniennetzplan für die Kombilösung will sich Bauherrin Kasig nicht äußern. Sie verweist auf die für den späteren Betrieb zuständigen VBK. Auf der eigenen Seite wolle man keinen aktualisierten Plan einstellen: Es sei nicht zielführend, den Plan im Netz immer wieder anzupassen, um ihn  - ohne dass er je Gültigkeit hatte  - später wieder anzupassen bis der endgültigen Plan 2020 in Kraft trete, heißt es aus Kasig-Kreisen.

Erster öffentlicher Plan ab 2019

Ähnlich sieht man es bei den Verkehrsbetrieben: Man habe zwar "einen möglichen Plan in der Schublade liegen", wolle diesen aber nicht veröffentlichen. Denn immerhin seien es noch drei Jahre, bis der Tunnel in Betrieb gehe. Weiter gebe es einen "stetigen Fluss an Veränderungen" - bedingt beispielsweise durch Wünsche aus der Politik, von Kunden oder der Stadt Karlsruhe.

Weiter könne man noch nicht vorhersagen, wo beispielsweise neue Wohngebiete entstehen sollen, die an den Nahverkehr angebunden werden sollen, was dann wiederum Auswirkungen auf den Netzplan hätte. Und so verweist man bei den VBK auf das Jahr 2019, denn dann soll der erste Linienplan für den Tunnelbetrieb stehen.

Fest steht bislang nur, dass mit der Inbetriebnahme des Straßenbahntunnels - bislang Ende 2021 - auch weiterhin einige Linien durch die Kaiserstraße fahren sollen. Erst mit Fertigstellung der Kriegsstraße soll die Fußgängerzone dann "bahnfrei" sein. Dann wird der endgültige Liniennetzplan in Betrieb gehen.

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