Neben dem Studium noch arbeiten - für viele Studenten ist das normal. Sie müssen das tun, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, denn BaföG bekommen längst nicht alle und auch wenn, es reicht ohne weitere Unterstützung oft nicht um über den Monat zu kommen.
Bedienung, Putzfrau oder Fahrerin
Die Jobmöglichkeiten für Studenten sind breit gefächert. Von den klassischen Nebenjobs wie Call-Center-Agent oder Bedienung bis hin zum Rotlichtmilieu ist alles möglich. Zwei Studenten haben mit ka-news über ihre sehr unterschiedlichen Nebenjobs gesprochen.
"Ich hab eher einen normalen Nebenjob. Ich arbeite in einer Kneipe als Bedienung," sagt Hannha Hartmann aus Karlsruhe. "Das ist auch nicht mein erster Job, ich hatte schon einige. Das geht von einem mobilen Bäckerdienst über Fahrerin für ein Autozubehör-Unternehmen bis zur Putzfrau." Sie habe oft aus eigenem Antrieb den Job gewechselt, da sie immer mal wieder was Neues machen wollte, so Hannah.
"Frauen, Nachtleben und Geld - das alles klang sehr verlockend"
Man sollte aber nicht einfach nur Stellenanzeigen durchforsten, um an Nebenjobs zu kommen, rät die Studentin. "Ich bin einfach in die Kneipe und habe die Chefin gefragt, ob sie jemanden sucht." Diese Taktik empfiehlt sie auch allen, die noch nach einer Arbeit suchen. "Einfach mal direkt hingehen und nachfragen. Es geben nämlich nicht alle eine Stellenanzeige auf."
Daniel Zauner aus Landau ist da ein etwas anderer Typ. Auch er arbeitet nebenher, aber nicht in den alltäglichen Jobs. "Nach dem Abi habe ich diverse Türsteherjobs gemacht", gibt Daniel zu Protokoll. "Im Grundstudium hat mich dann ein Kollege aus dem Fitnessstudio angesprochen, ob ich Interesse hätte, in einem Bordell den Wirtschafter zu machen. Ich fühlte mich auch dieser Sache gewachsen. Frauen, Nachtleben und Geld - das alles klang sehr verlockend für mich."
Daniel weiter: "Es war eigentlich wenig Bezahlung für einen riskanten Job." Seinen Kernbereich, den Betrieb mit allen rechtsstaatlichen Mitteln am Laufen zu halten, bezeichnet er indes als simpel. Doch hierbei konnte es ab und zu auch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen kommen, wenn die Gäste uneinsichtig waren oder nicht bezahlen wollten, erzählt Daniel.
"Mittlerweile hab ich einen Langweilerjob"
Auf Dauer war der Job für Daniel daher nicht das Richtige. Im Hauptstudium habe er sich selbstständig gemacht, unter anderem mit einem Fahrradhandel, aber auch das hat er inzwischen aufgegeben. "Mittlerweile habe ich einen stinknormalen Langweilerjob," sagt Daniel. Er ist jetzt selbstständiger Immobiliengutachter.
Seinen Werdegang würde er anderen Studenten, die neben dem Studium Geld verdiene wollen, nicht empfehlen. "Im Bordell arbeiten ist nicht unbedingt empfehlenswert. Außerdem ist das nicht für jeden was. Zum einen muss man schon ein wenig Alphatiergehabe haben, zum anderen muss man sehr standhaft sein - gegenüber den Gästen und vor allem gegenüber den Frauen, die alle möglichen Tricks anwenden, damit sie weniger Miete zahlen müssen", schildert er.
Doch was würde er empfehlen? "Nachhilfe für Abiturienten", sagt Daniel wie aus der Pistole geschossen. "Man wird gut bezahlt und wenn man was im Kopf hat, muss man auch nicht so viel arbeiten. Generell aber würde ich mich initiativ bewerben und nicht warten, bis die Stellen zu mir kommen." In diesem Punkt sind sich Hannah und Daniel einig.
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