Einen entsprechenden Beschluss fasste der Aufsichtsrat der KMK auf seiner gestrigen Sitzung. Einziger Tagesordnungspunkt: die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Konzerte am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Juli, auf dem Gelände der Messe Karlsruhe. KMK-Geschäftsführer Günter Wohlfahrt muss noch vor der Sommerpause eine detaillierte Rechnungslegung für die beiden Veranstaltungen erbringen, "und damit einhergehend die Wirtschaftlichkeitsrechnung und Risikoabschätzung für die Konzerte", so der Aufsichtsratsvorsitzende, Karlsruhes Bürgermeister Manfred Groh, gegenüber ka-news.
Tiefrote Zahlen für die beiden Open Air-Konzerte?
Wohlfahrt selbst war bei der gestrigen Sitzung wegen Krankheit nicht anwesend. Deshalb wurden den versammelten Aufsichtsräten auch keine Zahlen vorgelegt, die Aufschluss über das Ausmaß der Misere geben könnten. Im Detail will der Aufsichtsrat in folgenden Punkten Klarheit: Wie liefen die Verpflichtungen von Seal und Mariah Carey konkret ab? Wie sahen die vertraglichen Grundlagen der Verpflichtungen aus? Wie wurden im Vorfeld die Risiken abgeschätzt? Wurde ein Verlust erwirtschaftet, und wenn ja, lässt sich dieses Defizit durch Überschüsse bei anderen Veranstaltungen deckeln?
"Es geht uns hier allein um die Sparte 'Veranstaltungen', und insbesondere um die beiden Konzerte von Seal und Mariah Carey", erläutert Groh. Er selbst könne zum jetzigen Zeitpunkt keine "belastbaren Zahlen" geben. "Da muss man abwarten, wie die Zahlen aussehen, die uns die Buchhaltung vorlegt." Laut einem Bericht der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) schrieben die Konzerte tiefrote Zahlen. Von einem Ein-Millionen-Euro-Etat für beide Konzerte ist die Rede, heißt es in dem Bericht.
500.000 Euro Gage für die wandelnde Garderobe?
Spekuliert wird auch über die Gage für Mariah Carey: ein Betrag von 500.000 Euro macht als Gerücht die Runde. Tatsache ist, dass die von der Messe genannten 10.000 Musikfans die Erwartungen nicht einmal annähernd erfüllten. Ob es tatsächlich sogar nur 6.000 zahlende Besucher waren, wie die BNN von "Kennern der Szene" erfahren haben wollen, mag noch vor der Sommerpause zu trauriger Gewissheit werden.