Grün der Rasen, leer das Feld: Das klingt wie Musik in den Ohren der "fußi"-begeisterten Karlsruher Jugend. Das Spiel mit dem Ball hat auch in der Fächerstadt Tradition, sodass Groß und Klein gerne in ihrer Freizeit dem KSC nacheifern. Auf eigene Faust geht es dann auf den Bolzplatz.
Nordweststadt: Kicken auf dem Supermarktdach
Geeignete Rasenflächen sind in Karlsruhe vorhanden - wenn es nach den Freien Wählern ginge, gibt es noch nicht genug. "Der Bedarf an Bolz- und Freizeitplätzen scheint vorhanden", so heißt es in einer Anfrage an den Karlsruher Gemeinderat. Offenbar sei ein "regelrechter Bolzplatztourismus" in der Fächerstadt zu beobachten. Die FW-Mitglieder schlagen davon ausgehend vor, es der Stadt Schwalbach gleich zu tun und eine Umfrage unter jungen Erwachsenen und Stammtischmannschaften durchzuführen. "Wo bolzt du?", "Welchen Sanierungsbedarf gibt es für vorhandene Plätze?", "Wo könnte ein neuer Bolzplatz errichtet werden?" - all das gelte es zu erfragen. Das Ergebnis solle dann ein Anstoß für die weitere Planung im Gemeinderat sein.
Dabei ist derzeit zumindest ein Bolz-"Highlight" in der Mache: Wie die Stadt auf Anfrage von ka-news mitteilt, soll die Nordweststadt im Frühjahr 2014 um ein Fußballfeld reicher werden. Normal ist in diesem Falle jedoch etwas anderes: Die Rasenfläche wird nicht wie gewohnt ebenerdig bereit gestellt, sondern entsteht auf dem Dach eines Supermarkts im neuen Nahversorgungszentrum. Bevor hier Anfang des Jahres der Grundstein für den neuen Discounter gesetzt wurde, gehörte das Gelände an der Kurt-Schuhmacher-Straße den jugendlichen Kickern des Quartiers - diese müssen nun vorübergehend weichen.
"Auf dem ehemaligen Bolzplatz wurde nun ein Einkaufszentrum gebaut - die Kids im Stadtteil bekommen ihr Fußballfeld jedoch auf besondere Art und Weise wieder: Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiter, das Dach des Marktes bolzfit zu machen", so ein Sprecher der Stadt - dann könne es auch schon losgehen. Bis dahin herrsche winterliche "Halbzeitpause". Kicken auf dem Dach - das sei für Karlsruhe eine Art Experiment. Ob der neue Nutzungsplan langfristig ein erhöhten Lärmpegel im Wohngebiet mit sich trägt, müsse man trotz geplanten Schallschutz abwarten. Für die weitere Instandhaltung soll das Gartenbauamt ab Fertigstellung zuständig sein, das teilt die Stadt abschließend mit.